Sonntag, 30. Oktober 2016

Ein wenig Ruhe im Herbst

Hach, was tut das gut einmal eine Woche mit so gut wie gar nichts auf dem Plan zu haben. Fühlt sich fast an wie Ferien, die sich leider erst mit einer Woche im Dezember zeigen. Außerdem heißt das aber auch, dass ich nicht so viel zu berichten habe und leider auch kaum Fotos, aber so wie mein Kalender es sagt, geht es spätestens übernächste Woche wieder richtig los und es gibt mehr zu erzählen!

Diese Woche war es das letzte Mal, dass wir im Sportunterricht raus gegangen sind. Bei knapp 10° Celsius müssen wir noch den Tennisschläger schwingen. Da wir alle nicht sonderlich gut in Tennis sind kommt der Ball, wenn er denn getroffen wurde, nach dem Aufschlag nicht zurück. So bewegt sich eigentlich nur die Person die gerade Aufschlag hat und allen anderen frieren die Hände ab. Am Mittwoch hatte unsere Sportlehrerin allerdings Erbarmen mit uns, da es das erste Mal gefroren hat in dieser Nacht und es dementsprechend kalt draußen war. Heißt aber nicht, dass wir vom Tennis weg kommen, stattdessen haben wir Tischtennis gespielt, worin wir vielleicht alle etwas mehr talentiert waren.
Im Cheerleading ist die Season, zumindest für das JV Team, vorbei. So konnte ich jeden Tag direkt nach der Schule nach Hause fahren, ich hatte nicht einmal viele Hausaufgaben, so wusste ich gar nicht, was ich mit so viel Freizeit anfangen sollte.
Zusammen mit der Sportseason ist auch das erste Quartal in der Schule vorbei, so werden die ersten Noten am nächsten Donnerstag eingetragen. Da wir in Photography mehr gemacht haben, als wir Zeit hatten und ich zudem noch eine Woche in Wisconsin war, hänge ich ganz schön hinterher. Die meisten Aufgaben sind allerdings in Photoshop und so kann ich diese nur in der Schule machen, was mich somit meine iSpartan-Zeit für Photography opfern lässt.
Am Samstag habe ich mich mit Hillary und Cassidy getroffen. Nachdem wir uns einen Cookies'n'Cream Milkshake geholt haben, waren wir ganz vorbildlich und den ganzen Nachmittag an der frischen Luft. Als wir zwischen den Feldern hin und her gelaufen sind ist mir noch einmal mehr aufgefallen, wie ähnlich Pennsylvania doch Deutschland sieht. Ich hab zeitweise sogar gedacht, ich wäre dort!
Sowohl Samstag als auch Sonntag war richtig schönes Herbstwetter! Am Sonntag war es sogar 20° Celsius, scheint als ob es sich nicht entscheiden kann zwischen Sommer und Herbst. Aber immerhin konnte ich so ein paar Fall Photo für Photography machen. Am Abend hat es dann noch angefangen zu gewittern!

Das war es dann auch schon wieder. Man könnte denken diese Woche war langweilig im Gegensatz zu den anderen, aber auch in einer "langweiligen" Woche gibt es so einiges zu erleben und neue Dinge die man lernt. 

Ein gruseliges Halloween,
eure Hanja! :-D






Sonntag, 23. Oktober 2016

Homecomingweek

Wow, was für eine Woche! Bei dem ganzen Stress und was alles ansteht fühlt man sich ja fast wie an der deutschen Oberstufe! Diese Woche war Homecomingweek, heißt die Woche mit dem Football Homecoming Game und das wird immer speziell gefeiert hier.

Die ganze Woche über war Spirit Week, also Mottwoche halt nur für die gesamte Schule. Am Montag war Black out angesagt, wenn möglich ganz in schwarz. Außerdem hatten wir ein JV Footballgame, was wir leider wieder verloren haben. Direkt im Anschluss hatten wir unser erstes GSPA Meeting, also das erste Treffen von der Theatergruppe der Schule. Ich habe mich zum helfen beim Painting eingetragen. Das Meeting war um sechs Uhr und zu meinen Glück waren wir mit cheeren genau zu der Uhrzeit fertig, allerdings bin ich erstmal fünfzehn Minuten durch die Schule gegeistert bis ich die Gruppe gefunden habe, womit ich dann in meiner Cheerleadinguniform mehr Aufregung erweckt habe als mir lieb war.
Dienstag war dann Flanell-Day, zwar war es ziemlich warm draußen, aber trotzdem hat jeder mitgemacht. Meine Model UN Lehrerin war die einzig Schlaue und hat einfach eine kurze Flanell Schlafanzughose angezogen. Beim Cheerleading haben wir wieder für das große Homecoming Footballgame am Freitag trainiert und noch während des Trainings haben meine Beine angefangen sich über die ganze Arbeit zu beschweren und Muskelkater bekommen, wovon ich die ganze Woche noch etwas spüren sollte. Außerdem war Abends Powderpuff, also wo die Mädchen Football spielen und die Jungs Cheerleading machen. Es war total lustig anzuschauen, wie die Rollen vertauscht wurden und irgendwie waren wir alle neidisch, dass die Black Angels, wie sich die Cheerleadingtruppe genannt hat, bessere Jumps, also Sprünge, hinbekommt als die eigentlichen Cheerleader. Außerdem hatten sie eine Halbzeitshow zu Shake it off von Taylor Swift vorbereitet, die vielleicht nicht wirklich im Takt aber interessant anzuschauen war. (Fun Fact: Taylor Swift kommt aus Reading, was etwa 15 Minuten von hier entfernt ist.) Im Anschluss an das Powderpuffgame hatten wir ein Bonfire, was mich eher an ein kleines Osterfeuer erinnert hat und die diesmal richtigen Cheerleader mussten für zwei kurze Cheers ran.
Am Mittwoch war das Thema All American, leider hatte ich dafür nicht so viel passendes und so hatte ich nur ein rot-weiß gestreiftes T-Shirt an, immer hin oder? Die Juniors hatten am Mittwoch ihre PSATs was ein allgemeiner Test über Mathe und Englisch ist und von manches Colleges angefordert wird, ob man auch für dieses geeignet ist. Für den ganzen Rest der Schule hieß das: Ausschlafen! Wir mussten erst um 10:30 Uhr in der Schule sein, was irgendwie komisch war und mein ganzes Konzept durcheinander gebracht hat, da die Stunden dementsprechend kürzer waren. Da ich am Mittwoch kein Cheerleading hatte, haben Morgan und ich unsere Fingernägel für Homecoming machen lassen. Ich weiß immer noch nicht genau, ob ich ein Fan davon bin oder nicht. Im Anschluss sind wir in die Mall, da ich noch meine Schuhe und ein paar Kleinigkeiten für Homecoming brauchte. Am Abend war dann die dritte Präsidentschaftsdebatte zwischen Hillary Clinton und Donald Trump. Mit einem Eis in der Hand war es dann doch ganz amüsantes Unterhaltungsprogramm!
Donnerstag war dann Challenge of the Classes und jeder Jahrgang hat sich in seiner Farbe angezogen. Die Freshmen waren rot, die Sophomores grau, die Juniors blau und die Seniors weiß. Bei Challenge of the Classes konnten wir uns im Vorfeld bei Sportarten, Brettspielen oder anderen Aktivitäten einwählen, die wir dann für unseren Jahrgang bestreiten und wenn möglich gewinnen, um Punkte zu sammeln. Ich habe Scavenger Hunt gemacht, wir hatten einen Zettel mit Sachen die wir in 45 Minuten erledigen mussten und dafür haben wir dann eine Unterschrift bekommen. So musste wir nach einem Schüler ohne Smartphone suchen, einen Hut und Fußballschuhe finden oder eine Krawatte. Leider sind wir letzter Platz geworden, aber wir hatten auch nur 3 Schüler in unserer Gruppe und waren somit von vornherein unterlegen.
Den Rest der Zeit haben wir damit verbracht Eis zu essen und bei dem mit 23°C definitiv zu warmen Wetter für Oktober, in der Sonne zu sitzen. Morgan hat sogar einen Sonnenbrand bekommen!  Challenge of the Classes haben die Freshmen gewonnen, aber die Seniors sind Zweite geworden. Im Anschluss gab es ein kleines Superbowl Game, die beiden Competative Gym Classes, also Leistungskurs Sport, haben gegeneinander Football gespielt. Danach wurde der Homecoming-King, den die ganze Schule gewählt hat, verkündet.
Am Freitag war das Motto School Spirit, also musste jeder seinen Spartanpride zeigen. Außerdem war das Homecoming Game! Da das JV Cheerleadingteam diesmal mit cheeren durfte mussten wir unsere Uniformen in die Schule tragen, was dank des wunderschönen Wetters gar nicht kalt war, vorerst. Nach der Lunchtime hatten wir dann Pep Ralley. Bei der Pep Ralley werden die Fall Sportarten geehrt, was sie erreicht haben und wie die Saison war. Hierfür mussten wir zusammen mit der Marching Band cheeren, was in der Turnhalle ganz schön laut wurde, wenn die Trommeln richtig los legen und die Klassen anfangen so laut wie möglich zu schreien, um den Pep Ralley Pokal zu ergattern, wie schon letztes Jahr haben die Seniors gewonnen! Des Weiteren gab es ein Volleyballspiel Seniors versus Lehrer, wo leider die Lehrer gewonnen haben. Außerdem wurden die Homecoming King und Queen Lehrer verkündet.

Wie schon gesagt war das Wetter die ganze Woche über mega schön, warm und strahlender Himmel, bis Freitag Nachmittag wo es mal wieder drauf ankam. Es war das Homecoming Footballgame und Pink out. Bei diesem Footballgame kommen Schüler die mittlerweile schon ihren Abschluss vom der High School haben zurück "nach Hause" um ihre alte Schule und Footballteam zu unterstützen. Da im Oktober Breast Cancer Awareness Month ist und durch Pink darauf aufmerksam gemacht wird hatten wir gleichzeitig das Pink out Game, wo möglichst alle Pink tragen sollen und die Schule extra designte T-Shirts mit dem Aufdruck: "Spartans, together we are stronger than cancer" verkauft. So weit der Plan der, wie schon bei der Fair, kläglich ins Wasser gefallen ist. Kurz bevor wir uns getroffen haben hat es sich zugezogen und angefangen zu schütten. Bis das Spiel angefangen hatte hat es zum Glück nur noch genieselt, was allerdings nichts daran ändert, dass alles nass ist und der Wind nicht nur unsere Haare durchgewuselt hat. So konnten wir unsere extra geübten Stunts nicht vorführen, da wir hätten wegrutschen können, was nicht sehr vorteilhaft für die Flyer gewesen wäre. Die Bands konnten ihre Show nicht machen, da die Instrumente nass geworden wären. Es wurden keine T-Shirts verkauft, da jeder Regenjacken anhatte und die T-Shirts durch den Regen nass geworden wären. Trotzdem haben wir uns alle nicht von dem Wetter abhalten lassen und das Spiel, wenn auch mit klirrenden Zähnen, durchgezogen. Die Band hat ihre Songs durch klatschen und stampfen performt und so konnten auch die Cheerleader tanzen. Trotzdem war es mega kalt nach einiger Zeit und als es 13 zu 13 stand und es nur noch 3.3 Sekunden zu spielen war haben wir schon alle mit Nachspielzeit und noch längerem frieren gerechnet. Aber die gegnerische Mannschaft hat gerade noch so einen Punkt erzielt und somit das Spiel gewonnen, toller Abschluss für ein tolles Spiel ... oder auch nicht. Jedoch waren wir alle heilfroh, als wir nach drei Stunden ins Warme konnten.
Und dann war es auch schon Samstag und somit war der Tag des Homecoming Dance gekommen! Morgan und ich haben das Make-up und die Haare von ihrer Freundin Amy gemacht bekommen danach haben wir dann ein paar Fotos gemacht, bevor es für Morgan um sechs zu ihrem Homecoming Date zu einer anderen High School ging. Ich bin mit Ana zusammen gegangen und wir hatten mit dem "Exchange Squad" richtig viel Spaß. Unser Homecoming Dance fand in der Cafeteria, wo es ein paar Snacks und Getränke gab, und der alten Turnhalle statt. Ich hätte es niemals gedacht, aber es war genauso wie in den ganzen amerikanischen Filmen. Die Mädchen haben alle super schicke, oft ziemlich kurze und enge, Kleider getragen und die Jungs haben sich mit Fliege, Hosenträgern und Anzug auch richtig rausgeputzt. Die High Heels wurden direkt nach Ankunft in die Ecke gekickt, um richtig tanzen zu können. Aber irgendwie wird in den USA anders getanzt als in Europa, das ist Ana und mir ziemlich schnell aufgefallen. Hier wird nicht "langweilig" ein Schritt von links nach rechts gemacht, Hüften (und andere Körperteile) werden geschwungen, es geht von oben nach unten und alle möglichen Tänze werden zelebriert, eigentlich jeder macht sich zum Affen. Trotzdem hatten wir richtig Spaß und waren total überwältigt wie wahr Filme manchmal sein können.
Und schon wieder ist eine ereignisreiche Woche um! Diese Woche war definitiv die stressigste, aber auch eine der besten bis jetzt. Ich habe so viel erlebt und man fühlt sich wie in einem High School Film, manchmal warte ich darauf, dass einer anfängt zu singen, was bei Band Mitgliedern durchaus vorkommt.

Bis nächste Woche,
eure Hanja :-)




Sonntag, 16. Oktober 2016

Zwischen Kürbissen und S'mores

Auch, wenn diese Woche nichts besonderes los war, so hatte ich doch ganz schön viel zu tun und habe viel erlebt! Das Wetter hat die ganze Woche über mitgespielt und es war gar nicht so kalt, langsam kehrt auch hier der Herbst ein und die Blätter färben sich bunt.

Am Montag war Columbus Day, der Tag der ausgewählt wurde um zu feiern, dass Columbus Amerika entdeckt hat. Für uns heißt das kurzum: Schulfrei! Was mir sehr gelegen kam, denn so konnte ich noch ein paar Sachen, die nach Wisconsin anstanden erledigen und musste nicht direkt wieder am nächsten Tag in die Schule. Allerdings hatten wir trotzdem ein Soccer Game wo wir cheeren mussten. Zwar war das Wetter total schön mit keiner einzigen Wolke am Himmel, aber trotzdem war es nur um die 12 Grad Celsius, was sich in einem Rock nach einer Zeit wie Minustemperaturen anfühlt.
Als ich am Dienstag in die Schule kam gab es viel zu klären. Es scheint als, wenn alle Entscheidungen innerhalb der Woche getroffen wurden wo wir in Wisconsin waren. So konnte ich leider nicht mit auf den ersten Trip von Model UN fahren, da ich das letzte Meeting verpasst hatte und so nicht alle Papiere zusammen. Außerdem habe ich eine ganze Menge Unterrichtsstoff verpasst, den ich nachholen und organisieren musste. Leider habe ich die Anmeldefrist für Powderpuff verpasst, beim Powderpuff werden Rollen getauscht, die Jungs cheeren und die Mädchen spielen Football. In meiner Gym class haben wir diese Woche Walking gehabt, heißt wir mussten 4.000 Schritte machen, was nicht wirklich schwierig war und eine ganz entspannte Art in den Tag zu starten. Am Dienstag haben wir beim Cheerleading auch das erste Mal für das Homecoming Footballgame geübt, was wir zusammen mit dem Varsity Cheer cheeren dürfen. Ich hab ganz schön Muskelkater bekommen!
Mittwoch wurde ich zur Nurse, also Krankenschwester, geschickt da ich am eigentlichen Picture Day nicht da war, dort wurde dann gemessen wie groß ich bin, wie viel ich wiege und ob ich richtig sehen kann. Natürlich hatte ich an dem Tag die richtigen Socken an und so stand ich mit Koalas auf den Füßen im Gang. Die "Station" sieht aus wie in einem richtigen Krankenhaus und ist auch so ausgerüstet, da ist ganz schön was los. Außerdem habe ich am Mittwoch auch eine Konservenbüchse Bohnen abgegeben, wenn wir das gemacht haben bekamen wir ein T-Shirt für das White Out Game am Freitag. Alle haben, wenn möglich am Freitag weiß getragen um auf den Hunger in der Welt aufmerksam zu machen und um einen kleinen Beitrag zu leisten, damit die Schule den Bedürftigen vor Ort helfen kann, konnte jeder Schüler Dosen mit Essen abgeben.
Mittwoch Nachmittag hatten wir dann wieder ein Spiel, was auch unser letztes Soccergame war, da die Fall Season bald vorbei ist und dementsprechend auch keine Outdoor Sportarten mehr stattfinden. Cheerleading findet aber weiterhin statt, da wir im Winter für Basketball und Wrestling cheeren, halt nur drinnen.
Freitag war dann wieder Footballtag, jedes mal sendet der von Schülern betriebene Fernsehsender ein Video mit Lehrern und Schülern die den "Gameday" feiern und wenn dich jemand fragt welcher Tag heute ist musst du mit Gameday antworten, dass es Freitag der 14.10. ist interessiert keinen. Zusammen mit Cassidy und Ana bin ich dann zu dem Spiel am Abend gegangen, wir hatten natürlich wieder sehr viel Spaß auch, wenn wir alle nicht wirklich Ahnung von Football haben. Bei jedem Footballgame gibt es total viele leckere Sachen zu kaufen und ich habe es mir nicht entgehen lassen typisch wie ein Amerikaner einen Hotdog zu essen und zum Nachtisch gab es dann Zuckerwatteeis mit Marshmallows, wie man sieht ernährt man sich hier sehr gesund.
Am Samstag habe ich dann Kellys Schwester Jen und ihre Söhne kennen gelernt. Während Morgan mit Jen ein wenig shoppen für Homecoming war, waren Kelly und ich ein paar Dinge die ich brauchte in Target einkaufen. Vorher waren wir das erste Mal bei Chick-fil-a, einen Fastfoodrestaurant was nur Burger mit Hühnchen serviert und richtig leckere Milchshakes macht. Es hatten schon so viele über Chick-fil-a geredet und wie lecker es dort ist und ich muss sagen, für Fast Food schmeckt es richtig gut, da braucht man gar kein McDonald's mehr!
Am Abend hatte meine Local Cordinatorin eine Halloweenparty für uns Austauschschüler geplant. Ich bin als Farmer gegangen und habe mir gleich eine Kuscheltierkuh von Morgan unter den Arm geklemmt. Leider haben alle anderen wieder abgesagt und so waren wir wieder nur wir vier aus Deutschland. Nachdem wir ein Paar Mumien-Würstchen gegessen haben hat jeder von uns einen Kürbis ausgeholt. Das war eine Pämpelei! Aber im Nachhinein hatten wir Spaß und das Ergebnis kann sich doch mal sehen lassen oder?
Als es dann stockenduster und Vollmond draußen war haben wir ein Lagerfeuer gemacht und ich habe meinen erste S'more gegessen. Ein S'more besteht aus einem Marshmallow der zusammen mit einem Stück Schokolade zwischen zwei Crackern ist, sehr lecker!
Sonntag sind wir dann wieder in die Kirche gegangen und anschließend zusammen mit Meg zu einem Burgerrestaurant gegangen. Als ich gesehen habe, das Bundesliga Mainz gegen Darmstadt im Fernseher an war konnte ich es zuerst gar nicht glauben, warum sollte man denn deutschen Fußball in den USA gucken? Leider war das Spiel schon fast zu Ende, aber so konnte ich mich mehr auf meinen Burger konzentrieren, der im übrigen sehr gut war.


Außerdem wollte ich diese Woche einmal DANKE sagen, an alle die mich so toll unterstützen. So viele lesen wöchentlich meinen Blog und fragen mich so oft wie es mir geht.  Ich hätte nie gedacht, dass so viele an mich denken auch, wenn ich 3.953,36 Meilen oder 6.354,37 Kilometer von Zuhause und euch allen getrennt bin, diese Unterstützung kann ich nie wieder zurück geben. Ihr sorgt euch so viel um mich und ich bekomme es nicht einmal hin den Blog regelmäßig zu updaten oder auf eure Nachrichten zu antworten und ich meine das überhaupt nicht böse, wenn ich nicht zurück schreibe, aber hier ist einfach so viel los ... Außerdem ist es ziemlich schwer einen guten Mittelweg zu finden, um beides Amerika und Deutschland unter einen Hut zu bringen. Einerseits würde ich gerne täglich in Kontakt mit euch stehen, aber andererseits habe ich zu wenig Zeit und irgendwie lebt man dann mehr in Deutschland als Amerika, man befindet sich total im Zwiespalt und ist hin und hergerissen.
Auf jeden Fall freue ich mich trotzdem jedes Mal, wenn mir einer schreibt und ich versuche euch nicht einfach hängen zu lassen, denn ich vermisse alle total!

Mal wieder herbstliche Grüße aus dem wunderschönen Pennsylvania,
eure Hanja :-D
Da die Mennonites kein Gummi oder ähnliches benutzten haben ihre Traktoren Metallräder

Sonntag, 9. Oktober 2016

Einmal Wisconsin und zurück bitte!

Irgendwie ist es dann doch komisch, wenn man knapp 14 Stunden Auto fährt und trotzdem noch im selben Land unterwegs ist oder? So lange haben wir nämlich gebraucht um die 922 Meilen, oder auch 1.484 Kilometer von hier nach Madison, Wisconsin zurück zu legen.

Ich hatte mich schon länger auf die Reise nach Wisconsin gefreut und so war es nicht schwer am Sonntagmorgen aufzustehen. Die Hinfahrt sind wir, anders als die Rückfahrt, in zwei Etappen gefahren. In der Nacht von Sonntag auf Montag haben wir in einem Hotel knapp hinter der Grenze von Ohio zu Indiana verbracht. So hatten wir am Montag Zeit ein wenig über den Navy Pier in Chicago zu schlendern, was sich auf jeden Fall gelohnt hat. Chicago hat ein ganz eigenes Stadtbild, was sich aus dem Michigan Lake, der sich direkt vor der Stadt erstreckt und so groß ist, dass man nicht einmal an die andere Uferseite gucken kann, und den Skyscrapern die direkt am See stehen ergibt. Es gibt sogar einen Trump-Tower! Wir sind dann einmal um den Pier herum gelaufen und Morgan und ich kamen nicht herum das Riesenrad zu fahren, welches sich zusammen mit ein paar anderen Karussells auf dem 100 Jahre alten Pier befindet. Außerdem haben wir eine Stuffed Pizza gegessen für die Chicago berühmt ist. Eine Stuffed Pizza hat einen etwa 5 cm hohen Rand und der Belag ist auf einer Art Käse-Bett.
Am Dienstag haben wir dann unsere kleine "College-Tour" gemacht. Morgan möchte schon seit sie klein ist auf ein College in Wisconsin gehen und dort wohnen und da wir nun einmal persönlich vor Ort waren haben wir gleich zwei unter die Lupe genommen. Ich wusste zwar, dass eine Universität/College in Amerika nicht gerade günstig ist, aber dass es schnell 120.00 Dollar für vier Jahre studieren und einen Bachelor-Abschluss kosten kann hat mich dann doch etwas umgehauen. Bevor wir das zweite College besucht haben waren wir in einem deutschen Restaurant, was mich total gefreut hat auch, wenn die Eigentümer anscheinend nicht wissen, dass Freiburg nicht in Bayern liegt. Auf jeden Fall hat die Currywurst sehr gut getan und auch wieder einmal Kartoffelpuffer zu essen fand ich schön.
Mittwoch waren Jay und Morgan auf der Cow Expo und Kelly und ich haben einen kleinen Roadtrip unternommen. Zuerst sind wir etwa zweieinhalb Stunden nach Minnesota gefahren, dort habe ich zum ersten Mal den Mississippi River gesehen, danach sind wir gut eine Stunde neben dem Fluss hergefahren, bevor wir nach Iowa gekommen sind. Zwischen durch haben wir mehrere Weißkopfseeadler, das Wappentier der USA, gesehen und einen kurzen Halt zum Fotos machen gemacht. Dort konnte man durch ein Fernglas gucken und die Tiere, die sich auf dem Fluss befanden beobachten, wir hatten Glück und konnten Pelikane sehen. An dieser Stelle war der Mississippi etwa 6 km breit, was ich schon ganz schön viel fand, allerdings nichts gegen seine breiteste Stelle von etwa 18 km ist. In einer kleinen, verschlafenen Stadt kurz hinter der Grenze haben wir dann Mittag gegessen, bevor wir eine waghalsige Fahrt auf einer Metallbrücke, durch deren Boden man schauen konnte, zurück über den Fluss nach Wisconsin gemacht haben. Wir sind etwa zwei Stunden zurück über alte, kleine Landstraßen nach Madison gefahren. Die Landschaft hat mich schon sehr stark an Deutschland erinnert und ich habe es sehr genossen über die ganze Umgebung gucken zu können als wir auf einem Berg waren. Es war ein super schöner Tag mit richtig guten Wetter dafür, dass es bereits Oktober ist.
Da Kelly am Donnerstag ein wenig arbeiten musste, habe ich mich auch eher widerwillig an meine Hausaufgaben gesetzt die ich, obwohl ich von der Schule freigestellt war, natürlich trotzdem erledigen musste. Mittags waren wir dann in einer Tavern essen. Mein erster, richtig amerikanischer Hamburger mit Ei und Speck hat ganz schön reingehauen. Kelly und ich hatten sehr viel Spaß die Menschen rund um das Capitol zu beobachten, einer ist sogar im Wonderwoman Kostüm durch die Gegend gelaufen, verrückt diese Amerikaner!
Freitag waren wir noch einmal in dem zweiten College, um eine Tour durch die Vet Tech Abteilung zu bekommen. Danach waren wir wieder Deutsch essen, allerdings in einem anderen Restaurant. Später waren Morgan und ich in der Mall um nach einem Homecoming-Dress, was nächste Woche Samstag ist, zu gucken. Sowohl Morgan als auch ich haben ein Kleid gefunden wobei ich meins bestellen muss, da es nicht in meiner Größe vorhanden war.
Am Samstag um 8.30 a.m. Central Daylight Time sind wir dann zurück nach Hause gefahren, wo wir um 11.15 p.m. Eastern Daylight Time angekommen sind. Wisconsin befindet sich nämlich eine Zeitzone zurück, also -7 h von deutscher Zeit.

Der Trip nach Wisconsin hat total viel Spaß gemacht, auf den Interstates muss man nicht ganz so langsam fahren wie ich dachte und ich war in 8 verschiedenen Staaten. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so viel von den USA sehe und das alles in gerade einmal zwei Monaten! Ja, es sind schon zwei Monate oder mehr, seit ich euch alle das letzte Mal gesehen habe, aber das heißt auch, dass ich in 8 Monaten schon wieder komme, was ja nur noch vier mal so viel ist wie bereits jetzt um ist, gar nicht mehr viel oder?

Viele Grüße und bis nächstes mal,
eure Hanja :-)


Samstag, 1. Oktober 2016

Eine regnerische Woche

Scheint als hätte sich das Wetter diese Woche gegen uns verschworen, die ganze Woche über was es regnerisch und kalt und das obwohl diese Woche doch Fair-Time ist! In den erste sechs Wochen seit ich hier bin hat es vielleicht vier mal geregnet und jetzt wo das Wetter einmal gut sein soll regnet es die ganze Zeit?!

Am Montag hatten wir, also das JV-Team, unser erstes Football-Game und wir durften das erste Mal die neuen Uniformen tragen. Natürlich hatten die Footballspieler keine Nachsicht mit uns und haben knapp zwei Stunden gespielt. So durften wir in den kurzen Röcken in der Kälte stehen und es hat noch einmal knapp zwei Stunden gedauert bis ich wieder warm war. Trotzdem hat es Spaß gemacht das Spiel zu verfolgen auch wenn unsere Mannschaft 7 zu 51 verloren hat ...
Dienstag hatten wir dann wieder ein JV Girls Soccer Game was zum Glück nicht so lange gedauert hat und die Sonne meinte es auch gut mit uns und hat sich ein wenig gezeigt.
Und dann war es endlich Mittwoch, der Tag auf den sich die ganze Schule gefreut hat, denn die Fair würde beginnen. Die Fair ist so wie der Viehmarkt, ursprünglich ging es um Tiere die Preise gewinnen konnten, aber es hat sich immer mehr zu einem Jahrmarkt entwickelt und jetzt sind die ganzen Wettbewerbe um Tiere, Fotos und Essen nur noch Nebensache. Eigentlich wird die Fair immer mit einer megalangen Parade eröffnet die dieses Jahr, wortwörtlich ins Wasser gefallen ist. Normalerweise sind so ziemlich alle Unternehmen aus der Umgebung und die Marching Bands von den umliegenden Schulen beteiligt. Dieses Jahr war unsere Marching Band die Einzige und noch bevor die Parade angefangen hat wurde die Band abgesagt aufgrund der Instrumente. Da die Cheerleader eigentlich vor der Marching Band laufen wurden wir gleich mit abgesagt was eigentlich Schade war, denn wir hatten erst kurz vorher schicke Regenponchos bekommen.
Mit dem ganzen Regen war es auch kein Wunder, dass das Soccer Game am Donnerstag ausgefallen ist.
Wir hatten am Freitag schon eher Schulschluss und sind im Anschluss direkt zur Fair gefahren, wo wir eine Menge Spaß hatten! Es hatte zum Glück rechtzeitig aufgehört zu regnen, sodass wir alle trocken lieben.
Neben dem Experiment acht Leute in eine zwei Mann Fotobox zu bekommen, durfte ich auch die verrückte Seite der amerikanische Küche testen. Funnel Cake war da noch am normalsten. Es werden Oreos mit Teig außen herum fritiert, genauso wie Gewürzgurken und Schokolade. Die Oreos waren gar nicht so schlecht wie erwartet aber mehr als zwei schafft man von denen auch nicht! Außerdem sind wir den Zipper gefahren, was schwer zu beschreiben ist. Man ist mit seiner Kabine auf einer Kette die sich bewegt und gleichzeitig dreht sich auch der Pfahl an dem diese Kette befestigt ist und die Kabine in der man sitzt. So haben wir uns vier mal hintereinander überschlagen, was richtig lustig war.  Hillary musste von ihrem Tanzstudio einen Tanz aufführen wo nachher auch die Zuschauer ran mussten, das haben wir uns natürlich nicht zwei Mal sagen lassen und uns schön zum Affen gemacht. Noch dazu haben wir das Olympische Field Hockey Team getroffen und ein Autogramm und Bild abgestaubt.
Samstag ist Trump-Tag! Donald Trump ist doch tatsächlich heute in meinem County und will sich ein paar Wähler erwerben, zu klappen tut es anscheinend alle mal. Denn mein County wird mehr und mehr zur Republikanischen Hochburg, ob mir das gefällt weiß ich noch nicht so ganz.




Es war mal wieder eine tolle Woche, mit vielen neuen Dingen die es zu erleben gab auch, wenn das Wetter nicht mitgespielt hat. Morgen geht es dann für eine Woche nach Wisconsin auf die internationale Cow Expo (ich wusste vorher nicht einmal, dass es so etwas gibt!). 

Weiterhin viele, diesmal regnerische, Grüße aus Pennsylvania,
eure Hanja!