Sonntag, 23. Oktober 2016

Homecomingweek

Wow, was für eine Woche! Bei dem ganzen Stress und was alles ansteht fühlt man sich ja fast wie an der deutschen Oberstufe! Diese Woche war Homecomingweek, heißt die Woche mit dem Football Homecoming Game und das wird immer speziell gefeiert hier.

Die ganze Woche über war Spirit Week, also Mottwoche halt nur für die gesamte Schule. Am Montag war Black out angesagt, wenn möglich ganz in schwarz. Außerdem hatten wir ein JV Footballgame, was wir leider wieder verloren haben. Direkt im Anschluss hatten wir unser erstes GSPA Meeting, also das erste Treffen von der Theatergruppe der Schule. Ich habe mich zum helfen beim Painting eingetragen. Das Meeting war um sechs Uhr und zu meinen Glück waren wir mit cheeren genau zu der Uhrzeit fertig, allerdings bin ich erstmal fünfzehn Minuten durch die Schule gegeistert bis ich die Gruppe gefunden habe, womit ich dann in meiner Cheerleadinguniform mehr Aufregung erweckt habe als mir lieb war.
Dienstag war dann Flanell-Day, zwar war es ziemlich warm draußen, aber trotzdem hat jeder mitgemacht. Meine Model UN Lehrerin war die einzig Schlaue und hat einfach eine kurze Flanell Schlafanzughose angezogen. Beim Cheerleading haben wir wieder für das große Homecoming Footballgame am Freitag trainiert und noch während des Trainings haben meine Beine angefangen sich über die ganze Arbeit zu beschweren und Muskelkater bekommen, wovon ich die ganze Woche noch etwas spüren sollte. Außerdem war Abends Powderpuff, also wo die Mädchen Football spielen und die Jungs Cheerleading machen. Es war total lustig anzuschauen, wie die Rollen vertauscht wurden und irgendwie waren wir alle neidisch, dass die Black Angels, wie sich die Cheerleadingtruppe genannt hat, bessere Jumps, also Sprünge, hinbekommt als die eigentlichen Cheerleader. Außerdem hatten sie eine Halbzeitshow zu Shake it off von Taylor Swift vorbereitet, die vielleicht nicht wirklich im Takt aber interessant anzuschauen war. (Fun Fact: Taylor Swift kommt aus Reading, was etwa 15 Minuten von hier entfernt ist.) Im Anschluss an das Powderpuffgame hatten wir ein Bonfire, was mich eher an ein kleines Osterfeuer erinnert hat und die diesmal richtigen Cheerleader mussten für zwei kurze Cheers ran.
Am Mittwoch war das Thema All American, leider hatte ich dafür nicht so viel passendes und so hatte ich nur ein rot-weiß gestreiftes T-Shirt an, immer hin oder? Die Juniors hatten am Mittwoch ihre PSATs was ein allgemeiner Test über Mathe und Englisch ist und von manches Colleges angefordert wird, ob man auch für dieses geeignet ist. Für den ganzen Rest der Schule hieß das: Ausschlafen! Wir mussten erst um 10:30 Uhr in der Schule sein, was irgendwie komisch war und mein ganzes Konzept durcheinander gebracht hat, da die Stunden dementsprechend kürzer waren. Da ich am Mittwoch kein Cheerleading hatte, haben Morgan und ich unsere Fingernägel für Homecoming machen lassen. Ich weiß immer noch nicht genau, ob ich ein Fan davon bin oder nicht. Im Anschluss sind wir in die Mall, da ich noch meine Schuhe und ein paar Kleinigkeiten für Homecoming brauchte. Am Abend war dann die dritte Präsidentschaftsdebatte zwischen Hillary Clinton und Donald Trump. Mit einem Eis in der Hand war es dann doch ganz amüsantes Unterhaltungsprogramm!
Donnerstag war dann Challenge of the Classes und jeder Jahrgang hat sich in seiner Farbe angezogen. Die Freshmen waren rot, die Sophomores grau, die Juniors blau und die Seniors weiß. Bei Challenge of the Classes konnten wir uns im Vorfeld bei Sportarten, Brettspielen oder anderen Aktivitäten einwählen, die wir dann für unseren Jahrgang bestreiten und wenn möglich gewinnen, um Punkte zu sammeln. Ich habe Scavenger Hunt gemacht, wir hatten einen Zettel mit Sachen die wir in 45 Minuten erledigen mussten und dafür haben wir dann eine Unterschrift bekommen. So musste wir nach einem Schüler ohne Smartphone suchen, einen Hut und Fußballschuhe finden oder eine Krawatte. Leider sind wir letzter Platz geworden, aber wir hatten auch nur 3 Schüler in unserer Gruppe und waren somit von vornherein unterlegen.
Den Rest der Zeit haben wir damit verbracht Eis zu essen und bei dem mit 23°C definitiv zu warmen Wetter für Oktober, in der Sonne zu sitzen. Morgan hat sogar einen Sonnenbrand bekommen!  Challenge of the Classes haben die Freshmen gewonnen, aber die Seniors sind Zweite geworden. Im Anschluss gab es ein kleines Superbowl Game, die beiden Competative Gym Classes, also Leistungskurs Sport, haben gegeneinander Football gespielt. Danach wurde der Homecoming-King, den die ganze Schule gewählt hat, verkündet.
Am Freitag war das Motto School Spirit, also musste jeder seinen Spartanpride zeigen. Außerdem war das Homecoming Game! Da das JV Cheerleadingteam diesmal mit cheeren durfte mussten wir unsere Uniformen in die Schule tragen, was dank des wunderschönen Wetters gar nicht kalt war, vorerst. Nach der Lunchtime hatten wir dann Pep Ralley. Bei der Pep Ralley werden die Fall Sportarten geehrt, was sie erreicht haben und wie die Saison war. Hierfür mussten wir zusammen mit der Marching Band cheeren, was in der Turnhalle ganz schön laut wurde, wenn die Trommeln richtig los legen und die Klassen anfangen so laut wie möglich zu schreien, um den Pep Ralley Pokal zu ergattern, wie schon letztes Jahr haben die Seniors gewonnen! Des Weiteren gab es ein Volleyballspiel Seniors versus Lehrer, wo leider die Lehrer gewonnen haben. Außerdem wurden die Homecoming King und Queen Lehrer verkündet.

Wie schon gesagt war das Wetter die ganze Woche über mega schön, warm und strahlender Himmel, bis Freitag Nachmittag wo es mal wieder drauf ankam. Es war das Homecoming Footballgame und Pink out. Bei diesem Footballgame kommen Schüler die mittlerweile schon ihren Abschluss vom der High School haben zurück "nach Hause" um ihre alte Schule und Footballteam zu unterstützen. Da im Oktober Breast Cancer Awareness Month ist und durch Pink darauf aufmerksam gemacht wird hatten wir gleichzeitig das Pink out Game, wo möglichst alle Pink tragen sollen und die Schule extra designte T-Shirts mit dem Aufdruck: "Spartans, together we are stronger than cancer" verkauft. So weit der Plan der, wie schon bei der Fair, kläglich ins Wasser gefallen ist. Kurz bevor wir uns getroffen haben hat es sich zugezogen und angefangen zu schütten. Bis das Spiel angefangen hatte hat es zum Glück nur noch genieselt, was allerdings nichts daran ändert, dass alles nass ist und der Wind nicht nur unsere Haare durchgewuselt hat. So konnten wir unsere extra geübten Stunts nicht vorführen, da wir hätten wegrutschen können, was nicht sehr vorteilhaft für die Flyer gewesen wäre. Die Bands konnten ihre Show nicht machen, da die Instrumente nass geworden wären. Es wurden keine T-Shirts verkauft, da jeder Regenjacken anhatte und die T-Shirts durch den Regen nass geworden wären. Trotzdem haben wir uns alle nicht von dem Wetter abhalten lassen und das Spiel, wenn auch mit klirrenden Zähnen, durchgezogen. Die Band hat ihre Songs durch klatschen und stampfen performt und so konnten auch die Cheerleader tanzen. Trotzdem war es mega kalt nach einiger Zeit und als es 13 zu 13 stand und es nur noch 3.3 Sekunden zu spielen war haben wir schon alle mit Nachspielzeit und noch längerem frieren gerechnet. Aber die gegnerische Mannschaft hat gerade noch so einen Punkt erzielt und somit das Spiel gewonnen, toller Abschluss für ein tolles Spiel ... oder auch nicht. Jedoch waren wir alle heilfroh, als wir nach drei Stunden ins Warme konnten.
Und dann war es auch schon Samstag und somit war der Tag des Homecoming Dance gekommen! Morgan und ich haben das Make-up und die Haare von ihrer Freundin Amy gemacht bekommen danach haben wir dann ein paar Fotos gemacht, bevor es für Morgan um sechs zu ihrem Homecoming Date zu einer anderen High School ging. Ich bin mit Ana zusammen gegangen und wir hatten mit dem "Exchange Squad" richtig viel Spaß. Unser Homecoming Dance fand in der Cafeteria, wo es ein paar Snacks und Getränke gab, und der alten Turnhalle statt. Ich hätte es niemals gedacht, aber es war genauso wie in den ganzen amerikanischen Filmen. Die Mädchen haben alle super schicke, oft ziemlich kurze und enge, Kleider getragen und die Jungs haben sich mit Fliege, Hosenträgern und Anzug auch richtig rausgeputzt. Die High Heels wurden direkt nach Ankunft in die Ecke gekickt, um richtig tanzen zu können. Aber irgendwie wird in den USA anders getanzt als in Europa, das ist Ana und mir ziemlich schnell aufgefallen. Hier wird nicht "langweilig" ein Schritt von links nach rechts gemacht, Hüften (und andere Körperteile) werden geschwungen, es geht von oben nach unten und alle möglichen Tänze werden zelebriert, eigentlich jeder macht sich zum Affen. Trotzdem hatten wir richtig Spaß und waren total überwältigt wie wahr Filme manchmal sein können.
Und schon wieder ist eine ereignisreiche Woche um! Diese Woche war definitiv die stressigste, aber auch eine der besten bis jetzt. Ich habe so viel erlebt und man fühlt sich wie in einem High School Film, manchmal warte ich darauf, dass einer anfängt zu singen, was bei Band Mitgliedern durchaus vorkommt.

Bis nächste Woche,
eure Hanja :-)




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