Sonntag, 27. November 2016

Happy Thanksgiving everyone!

Endlich hatten wir ein paar Tage frei, denn Thanksgiving stand auf dem (Speise-)Plan! Da hieß es sich den Bauch vollschlagen bis nichts mehr rein passt und einfach mal überhaupt nichts machen!

Wir mussten nur am Montag und Dienstag in die Schule woran natürlich keiner etwas zu meckern hatte. Es war so windig die letzte Woche, dass Morgan ihr Trampolin samt Netz über den Zaun geweht wurde und schließlich kopfüber im Garten gelandet ist, das war schon ein lustiger Anblick als ich am Montagmorgen aus dem Haus gekommen bin.
Am Dienstag hat unser Team in Volleyball im Sportunterricht sogar alle vier Spiele gewonnen, was jedoch eher weniger an meiner Leistung lag. Leider konnte ich nach der Schule am Dienstag nicht direkt nach Hause gehen und musste noch zum Cheerleading. Im Gegensatz zu der Fall Season machen wir im Winter vermehrt Jumps, es gibt verschiedene Sprünge die wir am Seitenrand aufführen um unser Team noch einmal vermehrt zu unterstützen. Irgendwie kriege ich meine Beine nicht gescheit hoch und so sehe ich eher wie ein Clown aus als eine Cheerleaderin, der Trampolin-Entzug lässt sich auch beim Dehnen deutlich zeigen und so bin ich auch hier eher so grazil wie ein Elefant. Nachdem ich vom Cheerleading nach Hause gekommen bin ging es auch schon direkt weiter. Da an Thanksgiving eine ganze Menge Leute kamen und Kelly weder genug noch entsprechendes Geschirr hatte sind wir noch einmal los gezogen und haben alles Nötige eingekauft. Nachdem wir im Laden gesessen haben und uns der Kassierer bei unseren ausgesprochenen Gedankengängen über die Anordnung der Teller zuhören musste und ein wenig überfordert dabei ausgesehen hat. Es war total schön nicht auf die Uhr zu gucken, dass man rechtzeitig im Bett ist.
Am Mittwoch haben wir, nachdem ich richtig schön ausgeschlafen habe, den ganzen Tag das Haus sauber und ordentlich gemacht. Es wurde gewischt, Fenster geputzt, gestaubsaugt und so weiter bis wir zu guter Letzt am Abend die Tische mit den neuen Eichhörnchen Tellern dekoriert haben. Kelly hat für jeden einen kleinen Kürbis gekauft und dort den Namen drauf geschrieben, damit auch jeder weiß wo er sitzen sollte.
Als ich am Donnerstag aufgestanden bin hat das ganze Haus schon richtig lecker gerochen. Ich wollte mein Glück auch versuchen und einen deutschen Apfelauflauf als Nachtisch servieren, leider ist dies gründlich in die Hose gegangen. Wir hatten keinen Quark und so habe ich es mit Sauerrahm versucht, das hat jedoch nicht wirklich funktioniert. Eigentlich ist das Rezept gar nicht so schwer, aber unüberraschender Weise habe ich es hinbekommen, dass der eigentlich Auflauf platt wie eine Flunder und verbrannt ohne Ende war. Nebenbei haben wir die Macy's Thanksgiving Parade in New York geschaut. Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass wir noch fünf Tage zuvor genau dort gestanden haben, wo jetzt riesige Wagen, Luftballons und Tanzgruppen zu sehen waren. Um 11.30 Uhr kamen auch schon die ersten Gäste. Kellys Schwester war zusammen mit ihrem Mann und Kindern gekommen und haben natürlich etwas zu essen mitgebracht. Bei Bretzeln mit Schokolade und M&M's wurde ich gründlich über Deutschland ausgequetscht und musste oftmals klein bei geben, da ich die Antwort nur erahnen konnte. Um 12.15 Uhr kamen dann auch Meg mir ihren Eltern und ihrer Schwester Amy, kurz darauf folgten Ruthie und ihre Eltern. Alle zusammen waren wir 16 Personen. Ruthie hat auch den Turkey mitgebracht, den es natürlich typisch amerikanisch als Hauptgericht gab. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es wirklich so ist, dass es Truthahn gibt und in einer großen Gruppe, oder der ganzen Familie gefeiert wird. Alles zusammen hatten wir jede Menge und jeder hat so viel gegessen wie er nur konnte. Das Essen war so gut, dass ich nachher total voll auf der Couch lag und mich keinen Zentimeter mehr bewegen wollte, aber der leckere Nachtisch konnte mich dann doch noch einmal hoch bekommen. Sogar mein misslungener Apfelauflauf wurde von Morgans Cousins gerne genommen, zusammen mit einer Kugel Vanilleeis war es auch gar nicht so schlimm. Während die Erwachsenen sich unterhalten haben, haben wir zusammen Wii und die Siedler von Catan gespielt. Da musste ich doch direkt anmerken, dass das Spiel aus Deutschland kommt. Um 4 Uhr hat sich die Runde auch langsam wieder aufgelöst und wir haben noch die Reste verstaut und ein wenig aufgeräumt.
Am Freitag hieß es für Morgan und mich früh aufstehen, denn es war Black Friday! Wobei sich früh auf 7 Uhr beschränkte und wir nicht, wie es eigentlich typisch wäre, mitten in der Nacht los gezogen sind. Die Mall war am Morgen gar nicht so gerammelt voll wie ich erwartet hätte. Bis 11.30 Uhr sind wir durch die Läden gebummelt und haben nach Schnäppchen gesucht, wobei Morgan ziemlich fündig wurde, ganz im Gegensatz zu mir, wo es sich auf ein paar Socken und einen Teddybären aus Buil-A-Bear bezog. Morgan hatte schon länger darüber gesprochen, dass sie mit mir zu Buil-A-Bear gehen wollte um "Schwesterbären" wie sie es nannte zu machen, so wurden Helga und Margot ins Leben gerufen. Den Rest des Tages haben wir einfach nur schön ein gekuschelt Zuhause verbracht und waren einfach faul.
Samstag habe ich ein  paar weitere Community Hours in der Bücherei gemacht. Zwei von den vier Stunden habe ich mit ausschneiden von Tauben und Lebkuchenmännern verbracht, die für die Kinder in den Vorlesestunden gedacht sind. Natürlich musste ich auch die typische Büchereiarbeit machen: Bücher einsortieren. So langweilig war dies gar nicht, trotzdem war ich froh, dass ich um 3 Uhr Nachmittags nach Hause konnte.
Am Sonntag waren wir natürlich Morgens wieder in der Kirche und danach gab es Bratkartoffeln mit Speck und Spiegelei zum Frühstück. Am Abend habe ich mich an einem neuen Rezept Cookies probiert, das wie soll es auch anders sein, nicht raus kam wie erwartet. Angeblich handelte es sich um deutsche Schokoladen-Nuss-Kekse, die jedoch wieder ziemlich knusprig und platt geworden sind.

So schnell ist Thanksgiving auch schon wieder vorbei! Leider damit auch die freie Zeit und das wenig faulenzen, aber in vier Wochen ist ja schon wieder Weihnachten und wir haben wieder, leider nur, eine Woche frei!
Ich hoffe ich kann diese Woche noch einmal updaten da ich am Samstag bei Julia übernachte und es Sonntag für eine Woche nach Washington DC geht!


Bis zum nächsten Mal,
eure Hanja :-D

Sonntag, 20. November 2016

New York, New York

Hui, das war ja mal wieder eine Woche! Nachdem die letzten paar Wochen ziemlich ruhig waren hätte man diese Woche eigentlich  nicht mehr erleben können! 
Am Montag war zwar nichts besonderes auf dem Plan, aber dafür hatte ich in jedem Fach einen Batzen Hausaufgaben auf, die erledigt werden wollten und so saß ich den Nachmittag an eben diesen. 
Dienstag ging die Woche aber dann richtig los! Anstatt Schule hatte ich einen Model UN Field Trip zu einer anderen Schule. Ich hatte mit etwa 10 Leuten insgesamt gerechnet und habe schon komisch geguckt, als alle total schick im Bleistiftrock und Anzug aufgekreuzt sind. Auf jeden Fall sind wir etwa eine Stunde gefahren und wurden direkt von Schülern mit der blauen Model UN Flagge begrüßt, um uns den Weg zum Parkplatz zu weisen. Ich staunte nicht schlecht als mehrere Busse gleichzeitig ankamen. Angekommen in dem Auditorium sah ich zum ersten Mal das Ausmaß dieser Veranstaltung. Da es verschiedene Gruppen, zum Beispiel Gesundheit und Verteidigung, gibt, wurden wir aufgeteilt. Meine Gruppe ist GA, was General Assembly ist. In General Assembly werden Themen die auch die echte UN anspricht, diskutiert. Und ich musste schnell feststellen, dass manche diesen Job ziemlich ernst nahmen. Versammelt waren nicht nur 10 Schüler wie ich anfangs gedacht habe, wir waren 107 aus dem ganzen County. Jeder Schüler repräsentiert ein Land, meins ist Belgien, und unser erstes Thema das wir diskutierten war Biologische Waffen. Da ich letztes Mal leider nicht mitkommen konnte bin ich somit mitten im Thema eingestiegen. Im Endeffekt geht es bei dieser Versammlung darum ein Gesetz zu verabschieden, was aus einem Paper, welches von verschiedenen Ländern geschrieben und unterschrieben wurde, hervorgeht. Jedes Land kann ein solches Paper erstellen und den Anderen vorstellen, dies passiert entweder vor der ganzen Audienz oder in kleinen  Sprechzeiten, wo man sich informieren kann welches Paper das Beste ist. In unserem Fall ging es eben um Biologische Waffen und welche Regeln auferlegt werden sollen, wenn ein Land, was in der UN ist, eben diese besitzt oder sogar abfeuert. Außerdem gibt es eine Sprechliste, diese wird zwischendurch immer abgearbeitet. Man kann diese Sprechzeit aber auch anderen Länder spenden, damit diese ihre Meinung sagen oder ein Paper vorstellen. Jeder Schritt wird per Abstimmung bestimmt. Wenn z.B. Dänemark 10 Minuten freie Zeit haben möchte, um die Paper zu diskutieren wird zuerst ein Land bestimmt, welches diese Idee unterstützt, danach ein Land was dafür ist und eines welches dagegen ist. Diese zwei Länder müssen nach vorne und ihre Gründe vorstellen warum sie diese Meinung vertreten. Danach wird eine Abstimmung durchgeführt in der es um eine schlichte Mehrheit geht. Ist die "Bewegung", wie man diesen Antrag nennt, gewählt worden so haben wir 5 Minuten um die Paper zu diskutieren, wenn die Bewegung abgelehnt wurde geht es normal weiter indem ein anderes Land eine neue Idee aufbringt. Diese Idee kann, so komisch es klingen mag, genau die gleiche sein, aber anstatt 10 Minuten nur 5 Minuten beträgt und die ganze Prozedur beginnt von vorne. Selbst in  der Mittagspause, es gab Pizza, wurde diskutiert und nicht einmal gelacht über diesen ganzen Prozess der den ganzen Vormittag beansprucht. Ein Land kann sogar von der Diskussion ausgeschlossen werden und muss umgehend den Saal verlassen, Russland war kurz davor allerdings gab es zu wenig Stimmen dafür. 
Als wir wieder zurück an der Schule waren hatten wir vom Cheerleading unser erstes Meeting für die Winter Season. Leider sind wir diesmal eine deutlich kleinere Gruppe als in der Herbst Saison.
Mittwoch haben wir im Sportunterricht die neue Unit angefangen: Volleyball. Natürlich habe ich direkt Luftsprünge gemacht, da ich ja so gut mit Bällen bin. Das wurde sofort bewiesen, indem ich gleich zweimal einen Ball volle Wucht ins Gesicht geschmettert bekommen habe. Dass "Story of my Life" im Hintergrund lief hat mich den blau-lilanen Fleck danach auf meinem Knie schnell wieder vergessen. Außerdem gab es am Mittwoch ein Thanksgiving Lunch in der Schule. Das Essen hat nur einen Dollar gekostet und dafür haben wir richtig etwas bekommen. Ein bisschen Turkey mit Soße, Kartoffelbrei, Süßkartoffeln mit Zimt und Zucker, einen Softdrink unserer Wahl und ein Eis zum Nachtisch, im Nachhinein war ich total voll und hatte gerade noch Platz für den Cupcake am Abend, der sozusagen als mein Dinner hergehalten hat. So etwas nennt man gesunde Ernährung.
Da die ganze Woche über International Education Week ist musste ich vom PPP eine Präsentation über Deutschland halten. Ich war schon ein wenig aufgeregt eine ganze Präsentation in Englisch vor drei Deutschkursen zu halten. Alles lief glatt und ich hatte sogar das Gefühl, dass man mich gut verstehen konnte, dies wurde allerdings später zur Nichte gemacht, als gesagt wurde manches konnte man wegen meines starken Akzents nicht verstehen. 
Nach der Schule hatten wir das erste Cheerleadingtraining der Saison und haben direkt einen Haufen neuer Cheers gelernt, denn beim Basketball sitzt man, anders als beim Football und Soccer, anstatt zu stehen. Es war schön endlich wieder Cheerleading zu haben, auch wenn man leider erst so spät zu Hause ist. Freitag hatten wir dann den Midterm in Civics. Unser Lehrer meinte wir müssten alle volle Punktzahl erhalten so leicht wäre der Test und es ist auch nur Multiplichoice. Das wurde mir leider zum Verhängnis, denn davon abgesehen, dass es gar nicht so leicht war schien ich oftmals die falsche Antwort auszuwählen und landete so bei 30 von 37 Punkten, was ein C also eine 3 hier ist. Direkt nach der Schule bin ich zur Bücherei gegangen, um meine ersten Community Hours zu machen. Vom PPP aus muss ich 20 Stunden an gemeinnütziger Arbeit bis Ende Dezember erledigen und so wie ich nun mal bin hatte ich noch keine Einzige dieser Stunden. So kam es mir sehr gelegen, dass ein allgemeiner Spendentag in meinem County war und die Bücherei zum Star Wars Thema Attraktionen anbot wo ich mithelfen konnte. Von Karaoke zu Kinderschminken und Henna über Käse in  Darth Vader Form und Meister Yoda Kekse gab es alles. Kinder konnten sogar kleine Lichtschwerter, aus zwei Strohhalmen in deren Mitte ein Licht befestigt wurde, basteln.
Ebenfalls direkt von der Bücherei hat Jay mich angeholt und wir sind zu einer Spendengala von einer Kirche gegangen um Geld für Kinder in Kenia zu sammeln. Dort ist Kelly zu uns gestoßen, die den ganzen Tag in New York war. Zum Glück gab es gutes Essen und vor allem üppig Nachtisch mit mindestens 15 verschiedenen Kuchen. Im Anschluss haben wir Lisa abgeholt, die über Nacht bei uns geschlafen hat, da es am Samstag nach New York City ging!
Schwer war es überhaupt nicht am Samstagmorgen um fünf Uhr aufzustehen. Um halb sieben sind wir mit dem Bus von Morgans Middle School abgefahren und nach etwa zweieinhalb Stunden waren wir auch schon in New York City. Das Wetter war großartig um die 15°C und strahlend blauer Himmel ohne irgendeine einzige Wolke weit und breit! Zuerst waren wir auf dem Times Square was gar nicht so sehr beeindruckend war. 
Von dort aus haben wir einen kleinen Zwischenstopp bei Chick-Fil-A  gemacht, ein Fast Food Restaurant mit gutem Essen und sind dann am Rockefeller Center vorbei gelaufen, wo gerade der große Weihnachtsbaum aufgebaut und die Eisbahn fertig für den Betrieb gemacht wurden, bis wir schließlich auf der 5th Avenue gelandet sind. Chanel, Vuitton, Cartier und andere Nobelmarken geben sich hier nur so die Klinke in die Hand, ein bisschen über unserer Preisklasse. Wir sind auch direkt am Trump Tower vorbei gelaufen, wobei direkt die andere Straßenseite ist, denn die Polizei hat den Bürgerstieg der am Tower vorbei führt großzügig abgesperrt und mit Maschinengewähren bewacht, ohne Durchsuchung konnte da keiner vorbei. Ob Trump allerdings Zuhause war wussten wir nicht. Die 5th Avenue endet direkt an dem Central Park von dem wir nur eine ganze kleine Ecke gesehen haben.
Von dort aus sind wir das erste mal mit der Subway gefahren, zum Macy's dem großen Kaufhaus in New York. Auch hier war unsere Preisklasse nicht groß vertreten. Wieder weiter mit der Subway ging es zum 9/11 Memorial. Der Freedomtower ist das höchste Gebäude in den USA und schon beeindruckend, wenn man direkt darunter steht und hoch schaut. Direkt daneben ist Ground Zero, was ich mir deutlich kleiner vorgestellt habe. Irgendwie war es schon komisch sich vorzustellen, dass vor knapp 15 Jahren dort noch ein riesiges Hochhaus stand.
Nachdem wir alle ein wenig über die Wolkenkratzer gestaunt haben, sind wir mit der Subway nach China Town gefahren was total voll war. Es wurde gehupt und von allen Seiten konnte man Markenartikel, die natürlich echt waren, kaufen. Schon mehr unsere Preisklasse, trotzdem blieb es für uns nur bei ein paar Postkarten. In China Town haben wir auch Mittag gegessen, natürlich chinesisch. 
Von China Town aus sind wir nach Soho gelaufen, schnell hat sich das Statdtbild geändert und es wurde wieder ruhiger, stattdessen waren wir jetzt im Fashionviertel gelandet. Top gestylte Studenten und gut Bezahlte tummeln sich dort eher. Hier konnte man auch die typischen Ziegelsteinhäuser mit Feuertreppe sehen.
Unser stetiger Begleiter die Subway hat uns sicher zu der Staten Island Ferry gebracht. Pünktlich zur Dämmerung haben wir die Fähre auf die andere Seite nach New Jersey genommen und sind an Ellis Island und natürlich der Statue of Liberty vorbei gefahren. Leider sind zu dieser Uhrzeit auch die Wolken aufgetaucht. Wir haben die Freiheitsstatue zwar nur von fern gesehen, aber ich muss sagen, groß ist die Gute nicht. Außerdem konnten wir die Brooklyn Bridge sehen und die gesamte Skyline von New York, was ganz schön beeindruckend war.
Wieder zurück mit der Fähre in New York haben wir uns auf dem Weg zum Times Square gemacht, obwohl wir mit der Subway gefahren sind haben wir knapp eine halbe Stunde gebraucht, bis wir aus den Tunneln der Subway mitten ins erleuchtete Times Square eingetaucht sind. Es war fast heller als am Tag und auch, wenn es nur eine Kreuzung mit Werbetafeln ist wusste man gar nicht wo man zuerst hingucken sollte, alles war am blinken. Wir hätten stundenlang in der Mitte des Times Squares stehen bleiben können um einfach nur zu staunen und beobachten. Leider war unsere Zeit kurz danach auch schon wieder vorbei und wir mussten uns auf den Weg zurück zum Bus machen. Allerdings blieb noch ein wenig Zeit um eine echte New Yorksche Bretzel unter dem Broadway Street Sign zu essen.
Als wir um zehn Uhr wieder zurück an der Schule waren hat es sogar ein klitzekleines bisschen geschneit und was wir an diesem Tag erlebt haben hat sich noch mehr wie ein Traum angefühlt. Man wurde aus der Stadt die niemals schläft zurück aufs Land katapultiert in gerade einmal zweieinhalb Stunden. New York zu sehen war unglaublich und ich kann es kaum erwarten noch einmal dort hinzufahren um den Rest zu sehen wie das Empire State Building. 
Zwar war ich erst um zwölf Uhr Abends im Bett musste aber um viertel vor acht schon wieder aufstehen, denn ich hatte meinen ersten Kaffeedienst bei der Kirche. Für den Jugendgottesdienst ist immer Kaffee, Tee und Kakao aufgebaut, wo die Schüler sich dann selbst bedienen können. Im Gottesdienst ging es dann um Thanksgiving, was diese Woche Donnerstag ist und wir durften verschiedene Stationen durchlaufen so kam es, dass ich meinen ersten Handturkey gemalt habe, der eher wie von einem Kindergartenkind  aussah, als von einer 12. Klässlerin.
Nachdem wir wieder von der Kirche zurück waren ging es fast direkt auch weiter zu der Theateraufführung der Schule. Dieses Jahr wurde "The Nerd" aufgeführt. The Nerd spielt Ende der 70er und dementsprechend sah auch die Kulisse aus. Es war, wie man in High School Filmen immer sieht, ein Zimmer aufgebaut mit Fenstern und Türen und natürlich Möbeln die garantiert aus den 70ern stammten. Die Geschichte handelte von einem jungen Architekten der sein Leben einem Soldaten aus dem Vietnamkrieg zu verdanken hat. Er hat zwar nie seinen Helfer getroffen, aber meint er wäre ihm auf ewig dankbar. Als eben dieser eines Tages in der WG des Architekten, die er zusammen mit seiner Freundin und einem Kumpel bezieht, auftaucht fangen alle an zu zweifeln, ob sie dem Nerd aus ewig dankbar sein sollen. Denn dieser beansprucht alles für sich, hat komische Essensgewohnheiten und noch komischere Spiele. So muss das ganze eigentlich in deinem Chaos enden. Obwohl es nur 7 Schauspieler waren wurde es nicht langweilig, da es sehr viele Stellen zum lachen gab.

Und schon ist eine ziemlich stressige, aber wirklich tolle Woche um. An meinem 100. Tag hier in den USA in der Mitte vom Times Square zu stehen war schon nicht schlecht. In diesen 100 Tagen habe ich schon so viel gesehen, vor allem Dinge von denen ich niemals erwartet hätte, dass ich sie sehen würde und darum kann ich es kaum erwarten, was ich noch so alles erlebe!
Viele Grüße aus dem mittlerweile sehr kalten Pennsylvania,
eure Hanja :-)

Sonntag, 13. November 2016

And the winner is ...

... Donald Trump! Endlich ist es vorbei, denkt man sich, doch ist das auch wirklich so oder geht es jetzt erst richtig los? Die Wahl war so ziemlich das Einzige worum sich diese Woche das Leben in den USA gedreht hat.

Am Dienstag wurden noch einmal Fotos, diesmal für den Schülerausweis, gemacht. Mit diesem müssen wir uns jeden Morgen und Nachmittag in den Bus einloggen, können unser Essen bezahlen und Blätter, die wir mit unserem Laptop an den Drucker schicken, ausdrucken. Am Nachmittag habe ich zusammen mit Ashley und den Rest der Painting Crew ein letztes Mal an den großen Schildern für die Vorstellung nächste Woche gearbeitet. Es ist Schade, dass dies nun vorbei ist, denn es hat total viel Spaß gemacht!
Diesntag war dann auch der Tag der Tage, die USA wählen ihren zukünftigen Präsident oder Präsidentin. Ein ganzes Land im Ausnahmenzustand, Berichte ununterbrochen und als wäre das nicht noch genug haben wir in Civics und Journalism noch einmal verstärkter darüber gesprochen als wir schon tun. Jeden Tag haben wir in Civics auf die aktuellen Polls, also Umfragen, geschaut und die Chance, dass Hillary Clinton gewinnt stand noch am Wahltag 84 %. Steht doch eigentlich schon alles fest, dachten sich wahrscheinlich die meisten. Am Abend kamen die ersten Hochrechnungen und Ergebnisse im Fernsehen. Vorerst schien es, als wenn Clinton klar gewinnt, doch dann hat sich das ganze Blatt gewendet. Staat nach Staat wurde rot, also Republican und somit Donald Trump. Als raus kam, dass Florida Trump geht haben sicherlich viele noch einmal ihre Vermutung überdacht, denn Florida gehört zu den sogenannten Swingstaates. Diese Swingstaates entscheiden oftmals die Wahl da sie viele Stimmen in dem Electoral College haben, jedoch keine bestimmte Partei.
Die Bürger wählen nämlich nur indirekt ihren zukünftigen Staatschef. Als die Verfasser der Constitution, das Dokument was aus den ersten 13 Staaten ein Land gemacht hat, festlegten wie der Präsident gewählt wird trauten sie ihren Bürgern das Wissen und die Weisheit so eine wichtige Entscheidung zu treffen nicht zu und benutzen so einen "Sicherheitsriegel", das Electoral College oder Wahlausschuss. Jede Partei hat in jedem Staat ein College von dem sie sich sicher sein kann, dass dieses hinter dem jeweiligen Nominierten steht. Die Zahl der Personen in diesem College hängt mit den Senatoren und den Vertretern zusammen. Jeder Staat, unabhängig der Größe hat 2 Senatoren, die Representatives hängen von der Population ab, muss aber mindestens eins betragen. Dies zusammen gezählt ergibt die Stimmenanzahl im Electoral College. So kann selbst Alaska mit 3 Stimmen einen größeren Einfluss haben als es auf Grund der Einwohnerzahl eigentlich hätte, was eines der Probleme dieses Ausschusses ist. Man braucht 270 Electoral College Stimmen um Präsident zu werden. Also kann man nur duch die 11 Staaten mit den meisten Stimmen gewählt werden, obwohl 39 und somit die Mehrheit der Bevölkerung dagegen gewählt hat. Dies ist das letzte Mal in 2000 passiert und hat sich dieses Jahr wiederholt. Hillary Clinton hat zwar die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich, jedoch Donald Trump die Wahl auf Grund des "Sicherheitsriegels" gewonnen und somit rein theoretisch die Minderheit des Landes hinter sich. Pennsylvania hat sich ausnahmsweise für die Republikaner entschieden und schickt somit 20 Trump Wähler ins Rennen. Die endgültige Entscheidung fällt dann im Januar, wenn dieses Electoral College wählt.
Leider haben wir diese Woche auch unsere Einheit Archery im Sportunterricht beendet. Es hat mehr Spaß gemacht als ich gedacht hätte auch, wenn ich sicher mit meinen Leistungen niemals Bogenschütze werde.
Am Samstagabend haben wir uns wieder mit den Austauschschülern von meiner Organisation getroffen. Wie in den 80ern haben wir auf Rollerskates unsere Kreise gedreht. Ich war erstaunt wie leicht dies ist, bis ich aus Übermut hingeplumpst bin. Als ich aufstehen wollte habe ich mich gleich noch einmal langgelegt. Mein Steißbein tut immer noch weh! Auf jeden Fall hatten wir viel Spaß auf unserer kleinen Zeitreise.
Sonntag waren wir nach der Kirche shoppen und so habe ich jetzt endlich auch eine Winterjacke und bin damit wahrscheinlich die Einizige. Viele tragen hier noch Sandalen und T-Shirts, da wird mir beim zugucken schon kalt!


Und somit ist die Wahl und eine weitere Woche endlich vorbei! Leider konnte ich heute erst updaten, da die letzten Tage ziemlich zugeplant waren. Morgen schreibe ich meinen Midterm in Civics, also eine Klausur über das ganze letzte Quartal. 

Bis zum nächsten Mal, hoffentlich dann früher als Dienstag,
eure Hanja :-D

P.S.: Noch zwei Bilder von der Senior Night letzte Woche mit Jay und dem Varsity Team.



Sonntag, 6. November 2016

Happy Halloween!

Spätestens, wenn dein Lehrer verkleidet als ein Geist aus Pac-Man vor dir steht weißt du, dass es Zeit für Halloween in Amerika ist!

Wie wahrscheinlich alle wissen war am Montag der 31. Oktober und das heißt, besonders in den USA, es ist Halloween. Im Nachhinein muss ich allerdings sagen, dass ich erwartet hatte, dass es deutlich schlimmer ist. In der Schule war es erlaubt einen Hut zu tragen, was viele Schüler gerne ausgenutzt haben und alle Lehrer waren je nach Department, also alle Mathe Lehrer waren als Piraten verkleidet usw., als etwas verkleidet. Bis zum Ende des Schultages konnten wir auch alle abstimmen welcher Lehrer am besten verkleidet war und welches Department die beste Idee hatte. Gewonnen hat das Sport Department, die sich als Heavy Metal Band ganz in Schwarz verkleidet hatten und sogar Flugblätter verteilt haben, die immer noch an den Wänden kleben. Außerdem haben wir vom Cheerleading am Montag Fotos für das Senior Footballgame am Freitag gemacht, was ich als Senior mit cheeren durfte. Abends waren Morgan und ich Trick or Treating. Da natürlich jeder weiß, dass normalerweise Kinder und nicht 17 jährige Mädchen an Halloween von Haus zu Haus gehen um nach Süßigkeiten zu fragen sitzen viele vor ihren Häusern, oft verkleidet, und warten. Manche Häuser sind natürlich total im Halloween-Fieber und es wird mit unechten Spinneweben, Totenköpfen und Skeletten geschmückt. Aber alles in allem war es überhaupt nicht so extrem wie ich gedacht habe.
In Sport haben wir mit unserer neuen Einheit Bogenschießen angefangen. Hier ist es ganz normal das im Sportunterricht zu behandeln und so hantieren wir jetzt mit Pfeil und Bogen rum! Natürlich ist alles abgesichert und immer alles unter Aufsicht!
Da ich am Dienstag leider nicht zum Painting vom GSPA gehen konnte, da wir für eben dieses Footballgame geübt haben, war ich somit am Mittwoch das erste mal da. Dieses Jahr führt die Theatergruppe "The Nerd" auf und wir haben die Schilder dafür bemalt. Am Abend war ich das erste Mal bei der Youth Group unserer Kirche hier. Da ungefähr 300 Kinder verschiedenen Alters diese besuchen gibt es natürlich mehr als nur eine Gruppe. Ich bin in einer Senior Group die aus 7 Mädchen besteht. Alle waren total nett und ich wurde direkt aufgenommen. Meistens wird in den Gruppen noch einmal das Thema von dem Gottesdienst aufgearbeitet und einfach ein bisschen über die vergangene Woche geredet. Nachher waren Kelly, Morgan und ich noch bei Chick-fil-a und haben einen leckeren Milchshake getrunken.
Nachdem wir am Donnerstag noch einmal für das Spiel geübt haben wurde es am Freitag dann Ernst. Ich habe schon ein wenig gefroren mit der Uniform in der Schule, besonders als wir in Photography nach draußen gegangen sind, da konnte auch die warme Strickjacke nichts ausrichten.
Das letzte Footballspiel für das Schuljahr bringt an meiner High School immer eine Tradition mit sich. Die Seniors der Cheerleader und des Footballteams werden besonders geehrt in der sogenannten Senior Night. Wir haben kleine Krönchen bekommen, einen  Cheerleading Teddybär mit Pompoms, einer Schleife und dem Spartanhead, außerdem haben wir von den anderen Cheerleadern eine Kleinigkeit bekommen, ich habe mich total gefreut, dass sogar ich etwas bekommen habe obwohl ich ja erst dieses jahr dazu gekommen bin und außerdem nicht meinen richtigen Abschluss mache. Noch dazu mussten wir unter Applaus mit unseren Eltern über das Spielfeld laufen, währenddessen wurde unser Name, wo wir wohnen, wie unsere Eltern heißen und wie lange wir den Sport machen vorgelesen. Danach haben wir einen Blumenstrauß bekommen und ein paar Fotos wurden gemacht. Und das alles nur in einem Rock und Anfang November! Dass die Zuschauer uns nicht zittern gesehen haben war alles. Im Anschluss wurde das Spiel zusammen mit der Marching Band eröffnet und irgendwie hatte alles ein wenig Wehmut an sich. Mit unseren kleinen Krönchen auf dem Kopf, dem riesigen Bild von uns selbst vor uns und schließlich den kuschelig, warmen Sportanzügen hätte der Abend kaum besser laufen können. Es hat nicht einmal geregnet, was eine Ausnahme, normalerweise verschwört sich das Wetter doch immer gegen uns. Auch, dass wir 8 zu 48 verloren haben hat der guten Stimmung und dem Black Out Game keinen Abbruch getan. Unsere Stunts haben gut funktioniert und auch der Touchdown-Dance, den ich in einer Stunde lernen musste, hat holprig funktioniert, die Liegestütze dann eher weniger ... Am Ende des Spiels haben dann alle zusammen die Spartan Hymne gesungen und es wurden viele Tränen vergossen. Schon komisch, dass man sich nach gerade einmal drei Monaten hier schon von den ersten  Dingen verabschieden muss. Diese Freitagabende, wenn die ganze Schule im Ausnahmezustand ist, waren definitiv eine tolle Erfahrung!

Und schon wieder ist eine Woche vorbei und letztendlich auch die Football und Fall Season. Leider habe ich wieder nicht wirklich Fotos und hoffe das ändert sich nächste Woche wieder! 
Mir geht es immer noch sehr gut und ich denke langsam bin ich vollends in der Schule angekommen, das hat ein wenig gedauert, bis man sich an alles gewöhnt hat.

Viele Grüße,
eure Hanja oder wie sie bei der Senior Night vorgelesen haben Hänscha Hostn :-)