Freitag, 23. Dezember 2016

Another busy week

Noch eine Woche dann sind Ferien! Das war wohl was den Sinn dieser Woche beinhaltete, denn viel neben Cheerleading und Schule stand nicht viel auf dem Plan.

 Am Sonntag bekam ich schon ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Kelly hatte uns Karten zu dem Ballett "der Nussknacker" gekauft. Auch, wenn dieses von jungen Tänzern in meinem Alter und jünger aufgeführt wurde hätte ich noch Stunden zugucken können und war total begeistert.
Bevor es am Montag direkt mit einem Basketballgame los ging haben Morgan und ich unsere erste Runde alleine im Auto gedreht, denn am vorherigen Mittwoch hatte Morgan ihren Führerschein bestanden! Zwar sind wir nur zur Tankstelle und zurück gefahren und haben das aber mit einer heißen Whoppie Pie Schokolade gefeiert.
Ich durfte für das Basketballgame wieder beim Varsity Team mit cheeren. Es ging gegen unseren "Erzrivalen" und somit sozusagen um Leben und Tod. Und obwohl es ein Montag anstatt ein Freitag war kamen noch mehr Schüler als beim ersten Game. Das Motto für dieses Spiel war Christmas so sah man natürlich viele Ugly Christmas Sweater aber auch mehrere Weihnachtsmützen, sogar mit einem Schlitten wurde die Treppe runter gefahren. Das Spiel war total spannend, eigentlich war es die ganze Zeit ein Kopf an Kopf Rennen jedoch haben wir die erste Hälfte durchgehend geführt. In der zweiten Spielhälfte wurde es immer knapper bis wir schließlich hinten lagen. Aus Frust hat unser Team einfach den Ball von der anderen Seite des Spielfeldes geworfen so gut, dass er genau mit dem Beep im Korb landete und uns mit einem Punkt verlieren ließ.
Dienstag hatten wir dann das Weihnachtskonzert der Band und einen durchaus komischen Stundenplan. Das Konzert war richtig gut, ich wusste zwar, dass unsere Band nicht schlecht ist aber trotzdem hatte ich gedacht es würde ein wenig langweilig werden. Sowohl die Band als auch die Chöre, welche danach auftraten, haben ein schön weihnachtliches Programm zusammen gestellt. In Civics haben wir danach noch diskutiert ob es erlaubt ist religiöse Weihnachtslieder in der Schule bei einer Pflichtveranstalltung vorzutragen, da in Amerika Staat und Kirche strickt getrennt sind. Letztendlich kamen wir nicht wirklich alle zu einer Meinung aber Fakt war, dass es erlaubt ist solange es eine alte Tradition ist und diese freiwillig von den Schülern und nicht den Lehrern ausgeübt wird.
Am Abend hatten wir vom Cheerleading aus unser erstes Wrestling Match. Ich hatte keine großen Erwartungen und um ehrlich zu sein lag ich damit total richtig. Die ganze Turnhalle ist dunkel mit nur einem Licht auf die Wrestling Matte. Je nach Gewicht treten immer zwei Schüler gegeneinander an. Es wird drei mal 2 Minuten lange gekämpft, es sei denn einer der Wrestler liegt mit beiden Schulterblättern für 3 Sekunden auf dem Boden. Für spezielle Positionen gibt es Punkte so gewinnt wer am Ende mehr Punkte hat. Über eineinhalb Stunden still und aufrecht zu sitzen ist ganz schön langweilig auf Dauer und meine Poknochen haben auch langsam angefangen weh zu tun, da man das ganze aufrecht und still sitzen auf Plastikbänken nicht gewöhnt ist.
Während wir am Mittwoch wieder ein Girls Basketballgame hatten war am Donnerstag wieder Wrestling dran. Die ganze Woche über haben wir unsere Ugly Christmas Sweater getragen so war es wenigstens mollig warm.
Grüße von Dinah!
Ich war richtig froh am Freitag endlich aus der Schule zu kommen, denn auch wenn diese Woche nicht viel außer Schule auf dem Plan stand war ich doch ziemlich müde. Zum Schlafen kam ich jedoch noch lange nicht, denn es ging direkt weiter Kellys Auto abholen das Jay für sie als Weihnachtsgeschenk einmal professionell richtig sauber machen lassen hat. Sie sollte es noch nicht sehen also haben wir es bei der Farm geparkt. Dort haben wir auch Jays Scooter eingepackt, da er nicht so gut laufen kann und es am Abend in den Hershey Park ging brauchte er ihn.
Zusammen mit Kellys Schwester und ihrem Mann und Söhnen sind wir in den weihnachtlichen Hershey Park gegangen. Alles war erleuchtet und mit einem leckeren warmen Kakao wurde es gleich noch besser. Natürlich waren die großen Achterbahnen nicht auf, aber wir haben uns auch mit den kleineren Attraktionen, wie Autoscooter, zufrieden gegeben. Nachdem wir in der Arkade an den Spielautomaten gespielt hatten, haben wir uns aus Spaß in ein Weihnachtsmusical gesetzt. Allzu tiefen Inhalt hatte dieses natürlich nicht und vielleicht war es auch deswegen, dass wir uns köstlich amüsiert haben. Besonders als "Rudolf" auf die Bühne kam mussten wir uns zusammen reißen.
Nach dem Hershey Park sind wir noch zu Red Robin gefahren, einem Burger Platz. Da ich kurz zuvor eine Bretzel hatte war ich nicht wirklich hungrig und so gab es ausnahmsweise keinen Burger für mich. Etwa um Mitternacht waren wir wieder zurück an der Farm um Kelly ihr sauberes Auto zu zeigen. Da Morgan am nächsten Morgen um 6 Uhr aufstehen musste habe ich geholfen den Scooter wieder auszuladen und die Kühe zu versorgen. Als ich um 1 Uhr nachts endlich im Bett lag war ich heilfroh, dass wir endlich Ferien hatten.

So, das war dann auch der letzte Post für dieses Jahr! Es ist unglaublich was dieses Jahr alles passiert ist und hätte mir das einer am Anfang letzten Jahres gesagt hätte ich wahrscheinlich nur einen Vogel gezeigt. Es fühlt sich immer noch ein wenig komisch an 3.954 Meilen von Deutschland entfernt zu sein und ich kann auch immer noch nicht realisieren, dass ich in den USA bin! Die Unterstützung die ich von Anfang an erfahren hab ist wahnsinnig, ein ganz großes Dankeschön dafür!

Einen guten Rutsch ins neue Jahr in das ihr 6 Stunden eher rutscht als ich,
eure Hanja :-D


Sonntag, 18. Dezember 2016

Spirit Week 2.0

Nach einer erlebnisreichen Woche in Washington DC ging es auch gleich weiter mit dem Stress im Schulalltag, denn es war Mottowoche, das hieß sich wieder in die komischsten Outfits zu schmeißen.

Nachdem ich von Freitag auf Samstag 14 Stunden geschlafen hatte wurde ich um 2 Uhr nachmittags von Kelly geweckt, Morgan und sie wollten einen Weihnachtsbaum aussuchen gehen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen! Hier in Amerika wird der Weihnachtsbaum und die Dekoration eigentlich direkt nach Thanksgiving gestartet, also Ende November, dementsprechend waren wir eigentlich spät dran. Ausgerechnet am Samstag war es total kalt, sodass wir uns sämtliche Körperteile abgefroren haben als wir mit dem Pferdewagen der Christmas Tree Farm zu den Bäumen zum Selbstabsägen kutschiert worden sind. Zu allem Überfluss haben wir dort keinen gefunden, also sind wir wieder zurück mit der Pferdekutsche zur Farm gefahren. Es hat noch ein wenig gedauert bis wir uns letzten Endes für einen großen und überteuerten Weihnachtsbaum entscheiden konnten. Bei einer leckeren, heißen Schokolade mit Candy Cane drinnen haben wir uns erst einmal im Gift Shop aufgewärmt bevor Morgan und ich natürlich den Weihnachtsmann höchst persönlich treffen wollten. Leider war dieser wahrscheinlich gerade am Geschenke einpacken am Nordpol und so war nur seine Winterwelt mit Modelleisenbahn zu bestaunen. Nachdem wir sehr kompliziert erst den Weihnachtsbaum zum Seitenfenster raus gesteckt haben, Kellys Idee, und ihn dann doch noch mit Hilfe aufs Dach gespannt haben war es Zeit dem Esel Hallo zu sagen, dieser mochte Morgans Jacke zum Essen gerne. Nachdem wir Abendessen waren brauchten wir natürlich auch einen ebenso leckeren Nachtisch. In einem Café, dass seine eigenen Eissorten kreiert war es schwer sich zu entscheiden, letzten Endes kam ich um eine Kugel Nutellaeis und Cookie Dough nicht Drumherum, ebenso Morgan. Kelly hatte sich für einen warmen Cookie entschieden in dessen Mitte eine Kugel Eis war, keine Ahnung wie das funktioniert hat. Obwohl es in den Minusgraden war hat uns das Eis sehr gut geschmeckt und bei den großen Kugeln waren wir dann auch endgültig pappsatt.
Am gleichen Abend haben wir noch den Baum aufgestellt, der wuchtiger war als wir gedacht haben.
Da die Woche über ja wie erwähnt Mottowoche war hieß das Motto am Montag Pajamas und Onesies. Leider haben kaum Schüler mitgemacht, dabei wussten die nur nicht wie gemütlich es ist in der Schule im Schlafanzug rum zulaufen! Ganz so gemütlich wurde der Tag dann doch nicht, denn es gab ordentlich was aufzuholen in der Schule, scheint als wäre es eine der besten Wochen gewesen die Schule zu verpassen. Nach Cheerleading hatte ich dann einen ordentlichen Muskelkater, wie unsportlich man doch in einer Woche wird!
Am Dienstag konnte ich das 80's Workout nicht mitmachen, da mal wieder eine Model UN Konferenz auf dem Plan stand. Da wir letztes mal das Thema über nukleare Waffen abgeschlossen haben wurde diesmal mit einem neuen eröffnet: Refugees. Und wie alle wissen ist dieses Thema natürlich umstritten, aber wie es bei der Versammlung abging kann man sich nur schwer vorstellen. Ein Plan war es den Mond zu besiedeln und alle Flüchtlinge dort hin zuschicken, noch besser wurde es als vorgeschlagen wurde ältere und kranke Menschen unter Drogen zu setzten, damit sie die Reise zum Mond sicher überstehen. Während die meisten nur lachend den Kopf schütteln konnten über diese Idee wurde sich von manchen beschwert, dass wir die kostbare Zeit verschwenden während am anderen Ende der Welt Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen. Wie gesagt, viele nehmen Model UN sehr ernst und vergessen anscheinend, dass wir Schüler sind und keine Politiker. Auf jeden Fall war ich ziemlich froh, als wir wieder zurück an der Schule waren und ich nach Hause fahren konnte. Fast hätte ich den Bus verpasst, da ich versucht habe Donuts an meine Lehrer zu verkaufen. Vom Cheerleading aus haben wir ein Fundraising gemacht um Geld zu sammeln. Auf jeden Fall habe ich meinen Bus gerade noch so erwischt als ich wedelnd auf den Parkplatz gerannt bin.
Am Abend hatten wir vom Cheerleading aus unser erstes Basketballgame. Die JV Trainerin hat mich für dieses Spiel auserwählt die Cheers zu rufen, obwohl wir nur 6 Cheerleader im JV Team sind war ich ganz schön nervös. Das Spiel ist zumindest für uns gut gelaufen.
Zum Glück hatte ich am Dienstag in Goodwill, einem Thrift Shop, einen Ugly Christmas Sweater gefunden, denn am Mittwoch war Ugly Christmas Sweater Day. Und endlich haben auch viele Schüler mitgemacht. Es war total lustig all die hässlichen Sweater anzusehen. Auf meinem roten Pulli sind drei Rentiere abgebildet und darunter steht: "Grandkids are my little Deers". Ich habe zwar keine Grandkids, aber das war der einzige Sweater den es noch gab und der hat mich auch nur $ 3 gekostet, dafür hat er seinen Dienst auch erfüllt.
Am Mittwoch hatten wir auch früher Schule aus, da die Lehrer eine Konferenz oder so hatten. Das hieß für Morgan und mich, dass wir anfangen konnten den Weihnachtsbaum zu schmücken und zum zweiten Mal in der Woche Chocolate Chip Cookies zu backen. Am Abend hatten wir dann wieder ein JV Girls Basketballgame, was wir diesmal leider verloren haben.
Donnerstag war Clash Day, das heißt alle Muster und Farben verrückt zusammen gemischt. Auf einmal war die ganze Schule bunt und sogar ein paar Lehrer haben mitgemacht. Direkt nach der Schule hatten wir wieder einen Fototermin vom Cheerleading, diesmal für die Winter Season. Mit gerade einmal 6 JV Cheerleadern war das Foto nicht allzu voll und so hatten wir fast mehr Pompoms im Bild als Mädchen. Beim Training haben wir dann noch ein letztes Mal für die Pep Rally am Freitag geübt.
Kaum war ich wieder Zuhause ging es auch schon wieder los, denn meine Youth Group von der Kirche hatte ihre Weihnachtsfeier. Endlich konnte ich einmal alle Mädchen die in meiner Gruppe sind kennenlernen, denn manche leiten mittlerweile ihre eigene Gruppe und sind deswegen mittwochs selbst beschäftigt. Murphy, der Hund meiner Gruppenleiterin Audrey, fand auch das Essen auf dem Tisch sehr interessant und so mussten wir aufpassen, dass er nicht etwas stibitzt. Es war ein schöner Abend und wir kamen alle gut miteinander zurecht.
Freitag war dann Pep Rally Tag! Ich hatte mich schon drauf gefreut, allerdings hieß das auch im Cheerleadingoutfit in die Schule zu kommen. Das Wetter hatte wahrscheinlich schon bei der Idee gefröstelt und gleich noch einmal ein paar Minusgrade drauf gelegt, so dass wir bei -12° Celsius gelandet sind. So weit ging mir die Liebe dann nicht und ich habe mich erst nach dem Sportunterricht in die Uniform geworfen. Die Pep Rally ist gut gelaufen und es war natürlich wieder mächtig laut als die Band angefangen hat zu spielen. Die Lehrer haben das Lied "The 12 Days of Christmas" mit Schülerausreden umgedichtet und leider haben die Seniors den Pep Rally Stab für den lautesten Jahrgang gegen die Juniors verloren.
Am Abend war ich dann wieder ein wenig aufgeregt, denn ich durfte zum ersten Mal bei den Varsity Cheerleadern mitcheeren. Das hieß zwar, dass ich über 4 Stunden auf den Bänken sitzen durfte, das vorher auch noch das JV Game cheeren musste, aber es hat sich gelohnt. Die Student Section war so gut wie bei Footballspielen und es wurde mächtig Stimmung gemacht.
Anscheinend hat mich diese Woche ganz schön zu schaffen gemacht, denn ich habe schon wieder knapp 13 Stunden von Freitag auf Samstag geschlafen. Viel außer Hausaufgaben ist am Wochenende auch nicht passiert.

Und noch ein weiterer Blogpost vor dem neuen Jahr für euch! Ich hoffe ich schaffe es auch noch den letzten von diesem Jahr reinzustellen. 

Bis dahin,
eure Hanja :-)


Freitag, 9. Dezember 2016

Welcome to Washington DC!

Vom 4. bis zum 9. Dezember war ich vom PPP aus in Washington DC um mehr über die amerikanische Geschichte und Politik zu lernen. Wir waren  mit etwa 90 PPPler von verschiedenen Organisationen und Staaten das zweite von drei Seminaren. 

Da Julia, Austauschschülerin meiner Local Cordinatorin Tracy, auch vom PPP ist habe ich bei ihnen übernachtet und Tracy hat uns am Sonntagmorgen zum Flughafen gefahren. Wir mussten etwa um 12 Uhr da sein, denn der Check-In sollte um 2.30 Uhr beginnen. Nachdem wir unsere kleinen Boardkoffer aufgeben haben, da wir zu viel Flüssigkeit drinnen hatten, haben wir uns mit einem leckeren, warmen Kakao direkt einen Platz am Fenster gesichert, um die Flieger ein wenig zu beobachten. Etwa eine Stunde vor dem eigentlichen Check-In hat unsere Fluggesellschaft dann eine Durchsage gemacht, der Flug war um 20 Sitze überbucht und nun werden Freiwillige gesucht, die den nächsten Flieger um 7.55 Uhr nehmen. Auch wir wurden gefragt ob wir ein Taxi nach DC, was nur knapp zweieinhalb Stunden entfernt ist, nehmen können. Nachdem wir uns mit American Councils in Verbindung gesetzt hatten war klar, wir mussten diesen Flieger nehmen da wir sonst den ersten Workshop verpassen würden. Das Check-In begann endlich um 3 Uhr als wir eigentlich schon gestartet sein sollten. Doch wir sind noch lange nicht abgehoben. Nach 40 Minuten wurden Namen aufgerufen und als Scherz meinte ich noch zu Julia, dass wir die Nächsten sind und es kam wie es kommen musste, wir wurden aufgerufen und mussten das Flugzeug verlassen. Keiner hat uns gesagt, was los ist nicht einmal die Stewardess wusste Bescheid, also sind wir zurück zum Terminal gegangen. Während Julia American Councils erneut angerufen hat konnte ich den Flieger beobachten wie er ohne uns abgehoben hat. Da saßen wir jetzt, das erste Mal alleine fliegen am Flughafen mit überhaupt keinem Plan, hätte es besser enden können? Kurz darauf haben wir heraus gefunden, dass nachdem der Flug überbucht war er angeblich auch noch zu schwer war. So hat ein Computer random irgendwelche Namen ausgesucht. Die zwei Austauschschülerinnen mit 20 Pounds Gepäck, minderjährig und keine amerikanischen Staatsbürger mit reservierten Sitzen, besser hätte es nicht kommen können. Immerhin haben wir $ 10 bekommen um uns etwas zu essen kaufen zu können, außerdem einen $ 500 Gutschein für einen anderen Flug unserer Wahl im Verlauf des nächsten Jahres, was uns eigentlich nicht so viel bringt, da wir nicht alleine reisen dürfen. Außerdem wurden wir auf den späteren Flug umgebucht. Als wir zu diesem Check-In gegangen sind war der Flieger zur Überraschung wieder überbucht und hatte Übergewicht, doch diesmal konnte uns keiner aus dem Flugzeug bekommen. Um 9 Uhr abends waren wir endlich in Washington angekommen, jetzt hieß es nur noch auf den Koffer warten. Leichter gesagt als getan, Julias Koffer kam schnell doch auf meinen mussten wir eine halbe Stunde warten. Zusammen mit einer Person von American Councils, die uns am Flughafen in Washington empfangen hat haben wir nun versucht einen Uber zu bekommen. Uber ist so wie ein Taxi nur von Privatpersonen betrieben. Wie es auch anders sein sollte haben wir im Regen 15 Minuten gewartet doch unser Uber kam immer noch nicht, so mussten wir einen neuen Uber Driver finden der uns um 10 Uhr endlich ins Hotel bringen konnte. Um 10.30 Uhr wurden wir dann herzlich von den Veranstaltern empfangen. Natürlich hatten wir den ersten Workshop verpasst und so wurde alles mit uns noch einmal separat durchgekaut. Endlich waren wir um 11 Uhr im Zimmer! Die nächste Überraschung kam kurz darauf, wir mussten zu viert in einem Zweibettzimmer schlafen, das hieß Bett und Bettdecke wurde geteilt. Auch, wenn ich die Mädchen aus meinem Zimmer vorher noch nie getroffen habe war dies zum Glück nicht ganz so schlimm, denn wir haben uns alle zu verstanden. Auch wenn ich den ganzen Tag nur gesessen haben bin ich total fertig und müde ins Bett gefallen.
Am nächsten Morgen bin ich um 6.30 Uhr aufgestanden, da ich noch duschen wollte. Um
7.45 Uhr ging es dann zum Frühstück, endlich konnte ich auch ein paar bekannte Gesichter vom Vorbereitungsseminar und dem Flug in die USA ausmachen. Wir wurden nach Staaten auf die Seminare eingeteilt, deswegen waren nicht alle von meiner Organisation bei diesem Seminar dabei. Nach dem Frühstück und einem kurzen Meeting um alle willkommen zu heißen sind wir mit zwei Bussen zum Newseum gefahren. Das Newseum beschäftigt sich, wie der Name schon andeutet, mit den News, welche Rolle sie allgemein spielen, was sich über die Jahrzehnte verändert hat, wie es mit der Berichterstattung zu Gange geht und was für eine Macht die Presse haben kann. Bevor wir uns frei bewegen konnten hatten wir eine einstündige Präsentation über Kampagnen und welche Wirkung diese haben. Das Newseum war total interessant, es gab viel zum anschauen und selbst erleben. Zudem gab es eine ganze Rubrik über die kürzliche Präsidentschaftswahl und sogar ein echtes Stück der Antenne des World Trade Centers. Im Newseum haben wir auch Mittag gegessen, natürlich gab es typisch amerikanisch Burger.
Nachdem Newseum ging es das erste Mal zum Capitol Hill. Dort wurden wir in kleine Gruppen aufgeteilt und hatten eine zweistündige Führung, damit wir wussten wo was ist, dies würde uns später in der Woche noch behilflich werden. Der Capitol Hill ist in zwei Seiten aufgeteilt, auf der rechten Seite sind die Häuser der Representatives und auf der linken die des Senates, in der Mitte befinden sich die Library of Congress und das Supreme Court Gebäude, direkt davor ist das Capitol wo sich der Congress befindet und sich in seinen jeweiligen Flügeln trifft.
Nach der Führung über den Capitol Hill ging es zum Franklin D. Roosevelt Denkmal. Mit 12 Jahren im Amt war er der Präsident mit der längsten Amtszeit und hat sowohl während der Great Depression als auch dem 2. Weltkrieg als Präsident der USA gehandelt. Das Denkmal führt einem durch die verschiedenen Regierungsjahre und deren Ereignissen.
Endlich ging es zum Abendessen, was Ausnahmsweise nicht Burger sondern Pizza beinhaltet. Wieder zurück im Bus ging es zu unserem nächsten Programmpunkt, der als White House Neighborhood bezeichnet wurde. Auch die letzte Austauschschülerin ist hier direkt vom Flughafen zu uns gestoßen, sodass wir das erste Mal alle komplett waren. Vor dem White House wurde leider schon für die Vereidigung im  Januar abgesperrt, so konnten wir nicht direkt an den Zaun um Fotos zu machen und mussten uns mit dem riesigen Weihnachtsbaum zufrieden geben. Drumherum war eine Modeleisenbahn aufgebaut und jeder Staat hatte seinen eigenen kleinern Weihnachtsbaum der passend zu den Markenzeichen des Staates gestaltet war.
Am Dienstag hieß es dann wieder früh aufstehen, um 6.30 Uhr hat das Telefon in unserem Zimmer geklingelt und kurz darauf wurde auch wie wild an die Tür geklopft. Nach dem Frühstück hatten wir zuerst einen kurzen Vortrag über unseren nächsten Programmpunkt. Unter dem Thema International Refugees Crisis: Human Rights and Humanitarian Program wurden wir zuerst in drei kleinere Gruppen aufgeteilt um danach eine spezielle Gruppe zu repräsentieren, ich war das U.S. Department of State. Eigentlich genauso wie bei Model UN wurde nun diskutiert und nach einer Lösung die alle halbwegs vereinbar war gesucht.
Als dies vorbei war sind wir um kurz nach 11 Uhr mit dem Bus zum erst im September eröffneten  African American History Museum gefahren. Dort gab es zuerst Mittag wo wir uns typisch African-American Food aussuchen konnten, danach hatten wir Zeit entweder eine Führung mit zu machen oder uns frei zu bewegen. Das Museum leidet einen auf einem etwa 1 Meilen langen Pfad von der Entdeckung Amerikas zu den ersten Sklaven, dem Dreieckshandel bis zu Martin Luther King und Heute. In den drei obersten Etagen ging es um die entwickelte Kultur, Musik, Kleidung, Kunst und Sport, man konnte sich sogar die originalen Boxhandschuhe von Muhammad Ali angucken.
Da es am Dienstag ziemlich regnerisch draußen war wurde der Plan geändert und anstatt zum Jefferson Memorial ging es nun in ein anderes Museum. Wir hatten die Wahl zwischen der National Gallery of Art oder dem Air & Space Museum zu welchem wir gegangen sind. Dort ging es natürlich wie der Name schon sagt um die Raumfahrt und den Flug allgemein. Es gab allerlei Flugzeuge und Jets zum ansehen, man konnte ein Stück vom Mond anfassen und sich ein Cockpit von nahem ansehen. Meine Hoffnungen Astronautin zu werden sind drastisch geschwunden, als ich nicht einmal den Test zur Stewardess in den 50ern bestanden habe.
Der nächste Programmpunkt war natürlich wieder Essen und was gab es auch hier wieder? Burger! Aber nicht irgendwo, sondern im Rock Hard Cafe. Unter einer unterzeichneten Gitarre von Prince hat der Baconburger doch gleich viel besser geschmeckt. Wie es im Hard Rock Cafe üblich ist gibt es neben Rockmusik auch viele benutze oder unterschriebene Sachen von berühmten  Musiker, darunter John Lennon, Michael Jackson und Elton John.
Als Nachtisch gab es noch warme Cookies und so ging es mit vollem Magen wieder raus in den Regen, doch nicht lange denn der nächste Programmpunkt war ein NBA Game. Die Washington Wizards, von denen wir kurzerhand zu Fans gemacht wurden mit kostenlosen T-Shirts, haben gegen die Orlando Magics gespielt. Obwohl Washington nicht gerade der hellste Stern am Basketballhimmel ist wurde ein riesen Tamtam daraus gemacht, Feuerwerk und Cheerleader in knappen Höschen gehören zum normalen Programm. Die Arena war spärlich besucht und als die Wizards verloren hat sie sich noch schneller geleert. Wir hatten zwar alle nicht wirklich Ahnung von Basketball aber trotzdem hat es allen Spaß gemacht.
Zurück im Hotel war noch lange nicht Schluss, denn es wurde noch auf den nächsten Tag vorbereitet. Am Mittwoch war Capitol Hill Day, das heißt wir sollten eigentlich alle unsere jeweiligen Senatoren treffen und den Representative von unserem District. Wenn diese keine Zeit hatten, sollten wir mindestens Staff, also Menschen aus dem Büro, treffen. Im Vornherein hatten wir uns alle mit Fragen vorbereitet, welche wir stellen sollten. Mein Civics Teacher hatte sogar mehrere Fragen. Aber wie es nun mal kommen musste hatte keiner Zeit. Die Senatoren waren beschäftigt und so auch der Represenative. Zum Glück konnten Julia und ich mit zu dem Meeting von Luca und einem Staff Member, so dass wir wenigstens ein paar Fragen stellen konnten. Um unsere Members über das PPP aufzuklären haben wir alle Brochüren bekommen mit genaueren Information. Beim zweiten Blick auf den Flyer habe ich mich erst erkannt. Da war ich doch an Halloween mit meinem Farmerkostüm, dem Strohhut und einem Kürbis im Arm auf der Frontpage. Auch Julia war mit ihrer Gastfamilie am Flughafen zu sehen. Sehr schön, das fanden wir beide (nicht). 
Nach dem Frühstück ging es auch direkt in den Bus, der uns zum Capitol Hill gebracht hat. Da unser Meeting erst um 10.30 Uhr war hatten wir noch Zeit um in ein Committee Meeting zu gehen. Die Representatives sind in sogenannten Committees also Ausschüssen, in dem wir waren ging es um Überklassifizierung von Dokumenten, alles in allem fand ich es interessant einmal in einem solchen Meeting gewesen zu sein. Danach haben wir uns dann auf den Weg zu unserem Treffen gemacht. Die junge Frau, welche uns in Empfangen genommen und sich breitwillig unseren Frage gestellt hat war sehr nett und wusste zu vielem eine Antwort. Da dies unser einziges Meeting war haben wir uns auf dem Weg zum Capitol gemacht, um eine Führung mitzumachen. Zuerst wurde wieder einmal die Geschichte der USA vorgestellt und danach haben wir alle Kopfhörer bekommen um die Führung mitzuhören. Die Frau welche alles leitete war richtig lustig drauf und obwohl die Führung an sich schon ganz schön beeindruckend war hat sie alles noch ein bisschen lustiger gemacht. Das gesamte Capitol ist, wie man es sich denken kann, ziemlich ausgeschmückt. Besonders die Kupel mit den ganzen Malereien und Kunstwerken hat es uns angetan.
Da es bereits nach 12 Uhr war und uns allen der Magen geknurrt hat haben wir uns auf in eine der Cafeterias gemacht. Kurz nachdem wir mit unseren Pizzastücken fertig waren und die Cafeteria verlassen haben ist Bernie Sanders aufgetaucht und hat gemächlich sein Mittagessen verspeist. Ein paar Austauschschüler waren immer noch vor Ort und konnten so ein Foto mit ihm abstauben bevor er sich selbst aus dem Staub gemacht hat. Wir warnen währenddessen schon wieder auf den Weg zur Library of Congress. Wie das Capitol war auch die Bücherei total ausgeschmückt und die Kuppel vielleicht noch edler als die dies des Capitols. Da eigentlich der gesamte Capitol Hill mit Tunneln verbunden ist konnten wir direkt von der Library zu dem Capitol gehen, leider konnten wir uns die Kuppel ohne Führung nicht noch einmal ansehen und so haben wir uns mit ein paar anderen davor getroffen um ein paar Fotos zu machen, da wir ja schick angezogen waren. Wir hatten uns schon gewundert, warum der Vorhof abgesperrt war, diese Frage hat sich aber wenige Minuten erübrigt, denn zwei schwarze Limousinen mit mächtig Polizeieskorte sind vorgefahren. Da wir in Zeitdruck waren mussten wir uns leider auf den Weg machen aber später haben wir heraus gefunden, dass Joe Biden, der Vizepräsident höchst persöhnlich, zu seiner letzten Rede vor dem Congress angetreten ist.
Nun ging es zum Thomas Jefferson Memorial, von wo aus wir auch das Washington Memorial (der "Stab" wie wir ihn genannt haben) und das weiße Haus sehen konnten. Mit Sonnenuntergang haben wir dann das Martin Luther Memorial erlebt, was ganze 30 Feet hoch ist. Im dunklen haben wir dann auch endlich das Lincoln Memorial besucht zu dessen Füßen sich die National Mall und mit dem Washington Memorial erstreckt.
Endlich gab es wieder was zu essen und diesmal war es kein Burger sondern mal international chinesisch. Nach einem Besuch im Gift Shop ging es zurück ins Hotel, wo wir Zeit zum umziehen hatten um dann nach diesem langen Tag noch mit Ideen aufzukommen. Wieder in Kleingruppen sollten wir uns ein Grassroots Community Project überlegen, dass heißt ein Projekt, was in der kleinen Kommune beginnt und eigentlich überall gemacht werden kann. Wir hatten die Idee mit Hilfe von der Schule und verschiedenen Einrichtungen vor Ort wie zum Beispiel einem Altersheim mehrmals im Jahr ein Community Day zu veranstallten, wo die verschiedenen Jahrgänge entsprechend der Altersstufe verschiedene Aufgaben mit diesen Einrichtungen bekommen würde. Diese Community Projects sollten nebenbei auch noch der Schule und dem School Spirit zugute kommen. Völlig fertig von dem Denken am Abend und dem ganzen Laufen Tagsüber bin ich ins Bett gefallen.
Donnerstag war schon unser letzter Tag und wir waren alle bereits ein wenig wehmütig, denn auch wenn man viele erst seit vier Tagen kannte hatte man schon Freundschaften geschlossen. Nach der Präsentation der Grassroots Projekte sind wir zu dem American Council Gebäude gefahren um uns einmal deren Arbeitsplatz anzuschauen und einen Vortrag über Wahlen in den USA zu hören. Natürlich wussten wir schon viel, da wir ja selbst bei dem ganzen Prozess dabei waren allerdings war es noch einmal gut alle zusammen gefasst zu hören und auch die negative Seite zu sehen, wie der Prozess manipuliert werden kann und was getan werden sollte um ihn zu verbessern.
Ein letztes Museum für diese Woche ging es ins National Museum of American History. Auch wenn sich das vielleicht ein wenig langweilig anhört war es das gar nicht, der Fokus lag, neben der Geschichte die wir bereits zu genüge gehört hatten, auf dem kulturellen Aspekt, wie haben sich die Amerikaner in den verschiedenen Jahrzehnten fortbewegt, was wurde gegessen und wie wurde sich gekleidet. Welche Kriege wurden geführt und welche Präsidenten haben was ihn ihrer Amtszeit vollbracht. Wir konnten die originale Stars and Stripes Flagge angucken und verschiedene Kleider der First Ladies bestaunen. Sogar eine historische Rede als Präsident konnte man halten. Hier haben wir mal wieder Mittag gegessen, der Speiseplan war nicht sehr groß und so ließ sich schnell entscheiden: Burger.
Zurück im Hotel haben wir alle wichtigen Papiere für die hoffentlich schnelle Heimreise bekommen und es wurde sich noch ein letztes Mal im Workshop getroffen um die Woche zu reflektieren, was wir erlebt, gelernt haben, was uns gestört hat und wie wir die erfahrenen Dinge anwenden werden.
Zum Abschluss gab es ein richtig schickes Dinner. Bei dem Buffet mit leckeren Schokoladenkuchen konnte man sich noch einmal unterhalten bevor das Essen beiseite geschoben wurde und die Tanzfläche somit eröffnet. Bis 11 Uhr abends konnten wir ein wenig tanzen und heiser werden. Sogar die Security kam um zu sagen, dass wir zu laut sind. Natürlich mussten wir alle noch Sachen packen und so kam es, dass es nach 12 Uhr war als wir im Bett lagen und eingeschlafen sind.
Da meine Zimmernachbarinnen um 3 Uhr morgens aufstehen mussten bin ich natürlich mit ihnen und dem Wegruf aufgewacht, so konnte ich die Stunde bis 4 Uhr auch nicht mehr richtig schlafen. Julia und ich mussten um 5.15 Uhr in der Lobby sein, da wir die einzigen zum Dulles Airport waren. Eigentlich sollte unser Taxi mit einer Person von American Councils um 5.30 Uhr kommen, aber sie hatte Verspätung und so waren wir auf dem Weg zum Flughafen um 6 Uhr, unser Flieger sollte um 9 Uhr gehen, also war das alles halb so schlimm. Beim einchecken kam allerdings wieder der Schock, unser Flug hatte technische Probleme und deswegen 3 h Verspätung und sollte um 12.50 starten. Da 3 Stunden ja nichts sind was wir nicht schon erlebt hätten waren wir nicht allzu aufgeregt zudem war ja eine Frau von American Councils dabei und hat uns Gesellschaft geleistet. Nachdem wir mit der Airline noch einmal gecheckt haben um uns zu versichern, dass der Flug definitiv zu spät kommt haben wir uns auf den Weg gemacht um Frühstück zu finden, was wir vorher noch nicht gegessen hatten. In einem kleinen Café haben wir es uns gemütlich gemacht, bis um kurz nach 8 Uhr der nächste Schreck kam. Unsere Aufseherin bekam eine SMS der Flug wäre planmäßig gestartet. So schnell wir konnten sind wir zu unserem Gate gelaufen um uns zu versichern und dann stand fest, wir haben den Flug verpasst. Irgendwoher hat die Fluggesellschaft eine andere Maschine bekommen und da wir uns in einem anderen Gate befunden haben hatten wir die Durchsage, welche kurz vor knapp gemacht wurde, nicht mitbekommen. Nun hatte ein Flieger das zweite Mal ohne uns gestartet. Als Trost haben wir Frozen Yoghurt gegessen und zum Mittag gab es natürlich wieder einen Burger. Eine letzte Hoffnung, dass wir in den 12.50 Uhr Flug reinrutschen könnten gab es, doch diese wurde leider zur Nichte gemacht und so mussten wir auf den 5.30 Uhr Flug warten. Wie es auch anders ein sollte, war dieser wieder überbucht und so dauerte es dementsprechend länger, bis wir endlich abgehoben sind. Nach knapp 12 Stunden am Flughafen und der ganzen Aufregung waren wir ziemlich müde, sodass uns die Augen zugefallen sind, sogar der kläffende Hund im Flugzeugbauch konnte uns davon nicht abhalten. Das Sahnekrönchen auf der Torte war, dass die selbe Stewardess welche bei dem eigentlichen Hinflug geflogen ist und uns aus dem Flieger holen musste bei diesem Flug dabei war. Kelly hat uns dann am Flughafen empfangen und diesmal ging alles glatt mit den Koffern, welche schon um 9 Uhr morgens nach Harrisburg geflogen sind. Um 8.30 Uhr sind wir, nachdem wir Julia nach Hause gebracht haben, Zuhause angekommen. Die Hunde und auch Jay und Morgan haben mich freudig empfangen und wir war ziemlich froh nach all den Erlebnissen, besonders am Flughafen endlich, in mein Bett zufallen. Die 3 Stunden Schlaf haben sich bemerkt gemacht und so habe ich 14 Stunden geschlafen und bin nicht einmal aufgewacht.

Das war wirklich eine ziemlich ereignisreiche Woche und ich denke ich werde noch sehr lange von den erlebten und gesehenen Dingen reden, ein Danke auch an all die Austauschschüler und American Councils die einen großen Teil zu dieser gelungenen Woche beigetragen haben!

Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat bis ich die Woche in Wahington DC gepostet habe, aber ich habe noch auf ein paar Fotos gewartet und zudem war es ziemlich stressig mit Schule und Cheerleading die letzte Woche, sodass ich diesen langen Post nicht schreiben konnte. Doch jetzt habe ich eine Woche frei und ich hoffe ich kann ein wenig mit den Einträgen aufholen!

Ich wünsche euch noch Frohe Weihnachten, auch wenn die Feiertage eigentlich vorbei sind,
eure Hanja :-D

Samstag, 3. Dezember 2016

We the people ...

So fängt die Constitution an welche natürlich wo geschrieben und unterzeichnet wurde? In Philadelphia! Und so kommt ein Civics Kurs natürlich nicht drum herum einen Field Trip zu einem der wahrscheinlich historischsten Orte in ganz Nordamerika zu machen.

Am Montag hatten wir noch einmal frei wegen Thanksgiving, was natürlich alle gefreut hat. So habe ich eigentlich den ganzen Tag geskypet oder gelesen und gekonnt den Haufen Hausaufgaben verdrängt die eigentlich auf mich wartete.
Montagabend ging es mir nicht so gut und so musste es natürlich kommen wie es kommen musste. Am Dienstag musste ich unbedingt zeitig aufstehen, da ich Morgan aufwecken sollte die zu ihrer letzten Fahrstunde vor der Fahrprüfung am Mittwoch musste, wenn sie diese Stunde nicht am Dienstag machen konnte, kann sie die Prüfung am darauf folgenden Tag nicht machen. Da es mir aber nicht so gut ging habe ich dementsprechend schlecht geschlafen und bin andauernd aufgewacht. Komischerweise hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl im Bauch, als wenn ich den Bus verpassen würde oder irgendwas anderes passiert. Andauernd habe ich auf die Uhr geguckt um sicher zu gehen, dass der Wecker auch gestellt ist. Um 4  Uhr konnte ich endlich halbwegs gut einschlafen, zu gut anscheinend. Als Jay an Morgans Tür geklopft hat habe ich das erste Mal wieder auf den Wecker geschaut: 7.20 Uhr! Normalerweise muss ich um 6 Uhr aufstehen und die Schule fängt um 7.32 Uhr an und schließt ihre Türen. Ich war noch nie so schnell aus dem Bett und habe mich fertig gemacht. trotzdem war nicht zu vermeiden, dass wir 15 Minuten zu spät kamen und ich schön meinen ersten Tardy eingefahren habe. Mein Goal war es eigentlich keinen Einzigen zu bekommen. Schlimmer war jedoch, dass Morgan ihre Fahrstunde verpasst hat und dementsprechend den Test nicht machen konnte. Um noch ein Krönchen auf die Torte zu setzen hatten wir an diesem Tag Heartratemonitors, anscheinend war ich immer noch so aufgeregt, dass meine Herzfrequenz für 40 Minuten im roten Bereich war ohne, dass ich mich viel anstrengen musste.
Nach diesem wundervollem Dienstag konnte die Woche doch eigentlich nur noch besser werden oder? Zumindest das Wetter schien dort anderer Meinung zu sein und so regnete es eigentlich den ganzen Tag in Philly. Zum Glück waren wir größtenteils drinnen aber trotzdem kamen wir wie begossene Pudel am Ende des Tages wieder am Bus an. Als wir um kurz nach neun in Philadelphia angekommen sind waren wir zuerst im Constitution Center wo wir uns eine Ausstellung über die Präsidentschaftswahlen angeguckt haben, man konnte sogar seine eigene Rede aufnehmen und skurile Fakten über die vergangenen Präsidenten erfahren. Natürlich mussten wir uns auch einen Wahlsticker machen und kandieren für die nächsten Wahlen in 2020, auch ich bin angetreten selbst, wenn das eigentlich gar nicht geht aber das wird schon keiner merken. Nach der Ausstellung mussten wir alle in einen kreisförmigen Hörsaal und mit Hilfe von Leinwänden und Projektion wurde die Geschichte der USA von der ersten Besiedelung bis zum Jetzt dargestellt, so dass auch ich endlich den zeitlichen Ablauf verstanden habe. Später hatten wir Zeit die politische Ausstellung über Amerika anzugucken, wie es zur Declaration of Independece kam, welche Branches es gibt und wie das Staatssystem im eigentlichen funktioniert.
Das Constitution  Center war total spannend und interaktiv aufgebaut aber der nächste Programmpunkt gefiel uns dann doch besser, wir sind nämlich zu dem Reading Terminal Market gefahren. Dort ging es natürlich, typisch Amerika, ums Essen. Der Reading Terminal Market bietet allerlei an "Deliktessen" von hausgemachten Donuts in allen Sorten hin bis zu Krokodil oder Känguru. Ganz so weltoffen waren wir dann doch nicht und haben uns mit Bretzeln und Eiscreme genügt. Mal wieder wären wir fast zu spät zum Treffpunkt gekommen aber haben es noch rechtzeitig geschafft, zu allen Überfluss mussten wir noch warten und wurden schön nass, als ein Auto direkt durch eine große Pfütze neben dem Bürgersteig gefahren ist.
Nächster Stopp war Independence Hall, wo wir eine kleine Führung bekommen haben. Vorher mussten wir durch den Secruitycheck und bei wem fängt es an zu piepen? Natürlich mir! Als wir aber endlich alle durch den Check waren hatten wir eine kleine Führung durch die Independence Hall, die nebenbei überhaupt nicht groß ist. Es war irgendwie komisch sich vorzustellen, dass genau dort aus 13 Staaten ein Land gemacht wurde und sogar George Washington durch die Gänge gelaufen ist. Leider gab es keine versteckten Zeichen auf eine Verschwörung wie in das Vermächtnis der Tempelritter und so sind wir nach einer Zeit wieder in den Regen getreten um uns auf zu der Liberty Bell zu machen. Wir hatten nicht mehr genug Zeit um sie uns nah anzusehen, aber so konnte ich noch schnell in einen Gift Shop springen um Postkarten zu kaufen.
Zurück an der Schule hatte ich noch Cheerleadingpractice, direkt von dort ging es weiter zur Kirche, denn es war wie jeden Mittwoch Youth Group. Diesmal haben wir Tee getrunken, Donuts gegessen und, wie es bei einer Kirche üblich ist, über Gott und die Welt geredet. Youth Group macht immer Spaß und es ist toll mehr Menschen kennen zu lernen, die Mädchen und Group Leader sind total nett und ich freue mich jeden Mittwoch alle wieder zu sehen auch, wenn es manchmal spät werden kann. So war ich an diesem Abend um 9.30 Uhr Zuhause. Und bin nach einem ereignisreichen Tag müde ins Bett gefallen.
Am Freitag gab es auch so gut wie keine freie Minute. Nach der Schule sind wir zum Post Office gefahren um mein Packet endlich anzugeben. Danach sind wir zu Walmart, da ich noch ein paar Dinge für Washington DC brauchte und als wir wieder zurück waren sind wir Essen gefahren. Leider musste Morgan arbeiten und so waren es nur Kelly, Jay und ich. Trotzdem hatten wir Spaß und haben den Laden, wie immer, ganz schön auf den Kopf gestellt. Kelly war nach Montag die ganze Woche unterwegs und wir anderen hatten unseren eigenen Zeitplan so war es schön, zu hören was die Woche über so los war und was es Neues gibt. Zuhause musste ich dann natürlich noch packen, da wir am Samstag Cookies mit meiner Local Cordinatorin gebacken haben und ich direkt dort übernachte habe, da es am Sonntag ja für Julia und mich auf nach DC ging. Außerdem wollte ich noch für Morgan, Kelly und Jay Adventskalender basteln, die länger als geplant gedauert haben aber um halb eins war ich auch endlich im Bett um am nächsten Morgen wieder früh aufzustehen.
Bevor wir am Samstag zu dem Cookie baking gefahren sind haben wir noch einen schnellen Stopp bei Walmart gemacht, da ich etwas vergessen hatte. Mit einem warmen Kakao von Starbucks ging es dann auf zum Kekse backen. Jeder Austauschschüler sollte seine Lieblingskekse machen. Da ich ja, wie viele wissen und Thanksgiving auch noch einmal bewiesen hat, unglaublich talentiert im Kekse backen bin ist das einzige Rezept was ich kann American Chocolate Chip Cookies. Obwohl diese nicht sehr schwer sind habe ich es mal wieder hinbekommen die Kekse deutlich zu verderben. Anstatt 12 Cookies war nur ein großer, dunkel brauner Keks auf dem Blech der zu allem Überfluss nur ein paar Millimeter und folglich viel zu dünn war. Ein wenig frustriert habe ich mich so mehr an das dekorieren von den Lebkuchenmännern gemacht. Zum Ende des Tages haben wir Wii und ein Brettspiel gespielt. Um 11 Uhr sind Julia und ich ins Bett, was allerdings noch nicht hieß, dass wir auch schlafen. Es gab zu viele Dinge worüber man sich unterhalten konnte und es war toll endlich mal wieder richtig deutsch zu sprechen mit Jemanden in Amerika.

So, endlich habe ich es auch einmal geschafft ein neues Update, was eigentlich vor zwei Wochen kommen sollte hoch zuladen. Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet aber wie gesagt ich war in Washington DC durch mein Austauchprogramm und diese Woche Schule und Cheerleading hat mich ganz schön auf Trapp gehalten. Ich hoffe ich ganz in den nächsten Tag den Post über DC hoch laden!

Bis dahin eine schöne Woche,
eure Hanja :-)