Freitag, 2. September 2016

First week of school

So eine Woche kann ganz schön aufregend und interessant sein vor allem, wenn es das erste Mal in die amerikanische High School geht!

Am Freitag bevor die Schule begann waren Kelly, Morgan und ich im Sight & Sound Theatres in Lancaster. Das Theater führt jedes Jahr ein anderes, aufwendig inszeniertes Stück aus der Bibel auf, dieses Jahr war es Samson. Die Geschichte wurde mit Liedern unterlegt und echte Tiere, unter anderem Esel und Alpakas, waren mit eingeschlossen. Gespielt wird nicht nur auf der eigentlichen Bühne, sondern auch an den Seiten die entsprechend zur Wüstenlandschaft mit Höhlen und Felsen gestaltet sind. Sogar die Decke wird mit einbezogen, beispielweise als Sternenhimmel oder Saaldecke mit riesigen Kronleuchtern. Auf der Hauptbühne wird die Kulisse stetig ausgetauscht, ganze Felsen und Häuser werden hin und her geschoben, Bäume verschwinden und Säulen tauchen auf. Auch wenn ich manches nicht ganz verstanden habe, da natürlich alles in Englisch war, fand ich es sehr interessant und gelungen.
Am Sonntag waren Morgan, Meg, Ruthy (Freundinnen von Morgan) und ich im Hershey Park. Hershey Park ist ein aus mehreren Bereichen bestehender Park. Unter anderem gehört eine Konzerthalle, eine Schokoladenwelt und ein Freizeitpark, in dem es auch eine Wasserrutschenlandschaft gibt, dazu. Zuerst waren wir in der Schokoladenwelt, wo wir mit einer Art Bahn durch den Herstellungsprozess von Hersheys berühmter Schokolade geführt wurden. Danach waren wir im eigentlichen Freizeitpark, der so gut besucht war, dass wir bis auf Fahrenheit, eine Achterbahn die 90° senkrecht nach oben geht, nur die weniger gut besuchten Achterbahnen fahren konnten. Es war am Sonntag richtig heiß, darum waren wir auch in der Wasserwelt von Hershey. Leider hatten wir nicht mehr genug Zeit um eine der großen Wasserrutschen zu benutzen, so haben wir uns in der Wasserspielwelt erfrischt.
Dann war es schließlich Montag und somit mein erster Schultag! Ich war gar nicht so dolle aufgeregt wie ich dachte, allerdings habe ich mich total gefreut, als der typisch gelbe, amerikanische Schulbus kam um uns abzuholen. In der Schule angekommen habe ich einen Guide bekommen. Ein Mädchen aus meinem Homeroom, dass mich die ersten Tage zu meinen Klasseräumen führt und dafür sorgt, dass ich dort auch pünktlich ankomme. In meinem ersten Block Sport sind ein Mädchen aus meinem Cheerleadingteam und ein anderer Austauschschüler aus der Schweiz, so bin ich dort nicht alleine. Allgemein hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass es eine gute Entscheidung war dem Cheerleadingteam beizutreten. Ich kenne so schon ein paar Schüler und man begegnet sich immer wieder auf dem Gang zwischen den Stunden. Außerdem habe ich auch immer jemanden mit dem ich Lunch essen kann und bin nicht ganz verloren. Nach Sport hätte ich eigentlich American History gehabt, da ich aber herausgefunden habe, dass ich auch Politik nehmen kann bin ich so im Civics & Government Kurs von Mr. Martin gelandet. Ich denke bereits nach diesen ersten vier Tagen ist das mein Lieblingskurs. Wir sind nur 11 Schüler und Mr. Martin ist total lustig, außerdem ist es sehr interessant den Unterschied zwischen Deutschland und den USA zu erfahren. Am Dienstag wusste Mr. Martin nicht was er mit uns machen sollte, also hat er sein Minigolfset herausgeholt und jeder musste einmal sein Können unter Beweis stellen. Anscheinend hatte ich einen guten Tag oder einfach nur Glück, denn ich traf zweimal direkt hintereinander. Nach Civis habe ich Journalism mit Mrs. Martin die total aufgedreht ist und einer ganzen Generation von Schülern erzählt hat, sie und Mr. Martin wären Geschwister. Noch heute wird sie auf ihren "Bruder" von ehemaligen Schülern angesprochen, allerdings findet sie das so lustig, dass sie die ehemaligen Schüler nicht aufklären will. Neben dieser Geschichte hat sie uns auch schon andere, die überwiegend um ihre Fahrkünste gehen, erzählt. Nach Lunchtime und iSpartan habe ich dann noch Photography mit Mr. Steinmacher. Zwar sind in dem Kurs größtenteils Freshmen und Southmore aber ich habe schon total viel über meine Kamera und verschiedenen Einstellungen gelernt. Nach dem vierten Block habe ich dann noch Cheerleading so bin ich frühestens um zwanzig nach fünf Zuhause. In der ersten Woche haben wir kaum Hausaufgaben bekommen, die ich so alle in der iSpartan-Zeit erledigen konnte.
Da wir zwischen den Stunden nur fünf Minuten Zeit haben den Raum zu wechseln dürfen wir im Unterricht essen und trinken. So kam es, dass Mr. Martin beschloss uns am Ende der Woche Donuts mitzubringen, sofern wir fünf Dollar zusammen bekommen. Allgemein laufen die Dinge in einer amerikanischen Highschool ein bisschen lockerer und anders als bei uns. Jeder Schüler bekommt von der Schule einen Laptop, auf dem wir dann arbeiten und unter anderem manche unserer Hausaufgaben erledigen können. Der Computerraum in dem ich Photography habe ist mit 30 Applecomputern ausgestattet und hat zudem noch 25 Canonkameras. Handys und Musik hören sind oft erlaubt. Es gibt einen eigenen Fernsehsender der per Beamer in jedem Raum empfangen werden kann und über den Ankündigungen von den Schulleitern oder wichtige Termine gezeigt werden. Da es am Donnertag geregnet hat konnten wir in Sport kein Tennis spielen, so waren wir zuerst in dem voll ausgestatteten Fitnessraum und haben im Anschluss Just Dance auf einem Fernseher vor der Turnhalle gespielt. Bevor man am Sportunterricht teilnehmen darf muss man einen Leistungstest machen. Der Test besteht aus verschiedenen Kraft-, Dehn- und Sprintübungen. Zudem mussten wir eine Art Motivationsschreiben ausfühlen, warum wir diesen Kurs gewählt haben. Schüler und Lehrer sind nicht so distanziert und interessieren sich allgemein mehr für ihre Schüler, Mrs. Martin zum Beispiel fragt uns jeden Tag wie es uns geht, was wir gestern so gemacht haben, was uns zur Zeit interessiert oder was unsere Meinung zu aktuellen Themen ist.
Da am Samstag Labor Day ist, also Tag der Arbeit, haben wir den Freitag und nächsten Montag frei und somit ein verlängertes Wochenende. Gleichzeitig mit dem Labor Day sind die Blue Ball Days, die aus einem Yard Sale, also einem Flohmarkt wo jedes Haus in der Straße gebrauchte Sachen anbietet, und einem Feuerwerk bestehen.

Das war es erstmal mit meinen ersten Erfahrungen zur Schule, mir geht es immer noch total gut hier und ich freue mich über jede neue Erfahrung die ich machen kann (außer amerikanische Süßigkeiten, die sind so süß, dass man Gänsehaut bekommt)! 

P.S.: Ich wünsche denjenigen die wieder in die Schule müssen viel Spaß und Glück!

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