Samstag, 3. Dezember 2016

We the people ...

So fängt die Constitution an welche natürlich wo geschrieben und unterzeichnet wurde? In Philadelphia! Und so kommt ein Civics Kurs natürlich nicht drum herum einen Field Trip zu einem der wahrscheinlich historischsten Orte in ganz Nordamerika zu machen.

Am Montag hatten wir noch einmal frei wegen Thanksgiving, was natürlich alle gefreut hat. So habe ich eigentlich den ganzen Tag geskypet oder gelesen und gekonnt den Haufen Hausaufgaben verdrängt die eigentlich auf mich wartete.
Montagabend ging es mir nicht so gut und so musste es natürlich kommen wie es kommen musste. Am Dienstag musste ich unbedingt zeitig aufstehen, da ich Morgan aufwecken sollte die zu ihrer letzten Fahrstunde vor der Fahrprüfung am Mittwoch musste, wenn sie diese Stunde nicht am Dienstag machen konnte, kann sie die Prüfung am darauf folgenden Tag nicht machen. Da es mir aber nicht so gut ging habe ich dementsprechend schlecht geschlafen und bin andauernd aufgewacht. Komischerweise hatte ich ein ganz schlechtes Gefühl im Bauch, als wenn ich den Bus verpassen würde oder irgendwas anderes passiert. Andauernd habe ich auf die Uhr geguckt um sicher zu gehen, dass der Wecker auch gestellt ist. Um 4  Uhr konnte ich endlich halbwegs gut einschlafen, zu gut anscheinend. Als Jay an Morgans Tür geklopft hat habe ich das erste Mal wieder auf den Wecker geschaut: 7.20 Uhr! Normalerweise muss ich um 6 Uhr aufstehen und die Schule fängt um 7.32 Uhr an und schließt ihre Türen. Ich war noch nie so schnell aus dem Bett und habe mich fertig gemacht. trotzdem war nicht zu vermeiden, dass wir 15 Minuten zu spät kamen und ich schön meinen ersten Tardy eingefahren habe. Mein Goal war es eigentlich keinen Einzigen zu bekommen. Schlimmer war jedoch, dass Morgan ihre Fahrstunde verpasst hat und dementsprechend den Test nicht machen konnte. Um noch ein Krönchen auf die Torte zu setzen hatten wir an diesem Tag Heartratemonitors, anscheinend war ich immer noch so aufgeregt, dass meine Herzfrequenz für 40 Minuten im roten Bereich war ohne, dass ich mich viel anstrengen musste.
Nach diesem wundervollem Dienstag konnte die Woche doch eigentlich nur noch besser werden oder? Zumindest das Wetter schien dort anderer Meinung zu sein und so regnete es eigentlich den ganzen Tag in Philly. Zum Glück waren wir größtenteils drinnen aber trotzdem kamen wir wie begossene Pudel am Ende des Tages wieder am Bus an. Als wir um kurz nach neun in Philadelphia angekommen sind waren wir zuerst im Constitution Center wo wir uns eine Ausstellung über die Präsidentschaftswahlen angeguckt haben, man konnte sogar seine eigene Rede aufnehmen und skurile Fakten über die vergangenen Präsidenten erfahren. Natürlich mussten wir uns auch einen Wahlsticker machen und kandieren für die nächsten Wahlen in 2020, auch ich bin angetreten selbst, wenn das eigentlich gar nicht geht aber das wird schon keiner merken. Nach der Ausstellung mussten wir alle in einen kreisförmigen Hörsaal und mit Hilfe von Leinwänden und Projektion wurde die Geschichte der USA von der ersten Besiedelung bis zum Jetzt dargestellt, so dass auch ich endlich den zeitlichen Ablauf verstanden habe. Später hatten wir Zeit die politische Ausstellung über Amerika anzugucken, wie es zur Declaration of Independece kam, welche Branches es gibt und wie das Staatssystem im eigentlichen funktioniert.
Das Constitution  Center war total spannend und interaktiv aufgebaut aber der nächste Programmpunkt gefiel uns dann doch besser, wir sind nämlich zu dem Reading Terminal Market gefahren. Dort ging es natürlich, typisch Amerika, ums Essen. Der Reading Terminal Market bietet allerlei an "Deliktessen" von hausgemachten Donuts in allen Sorten hin bis zu Krokodil oder Känguru. Ganz so weltoffen waren wir dann doch nicht und haben uns mit Bretzeln und Eiscreme genügt. Mal wieder wären wir fast zu spät zum Treffpunkt gekommen aber haben es noch rechtzeitig geschafft, zu allen Überfluss mussten wir noch warten und wurden schön nass, als ein Auto direkt durch eine große Pfütze neben dem Bürgersteig gefahren ist.
Nächster Stopp war Independence Hall, wo wir eine kleine Führung bekommen haben. Vorher mussten wir durch den Secruitycheck und bei wem fängt es an zu piepen? Natürlich mir! Als wir aber endlich alle durch den Check waren hatten wir eine kleine Führung durch die Independence Hall, die nebenbei überhaupt nicht groß ist. Es war irgendwie komisch sich vorzustellen, dass genau dort aus 13 Staaten ein Land gemacht wurde und sogar George Washington durch die Gänge gelaufen ist. Leider gab es keine versteckten Zeichen auf eine Verschwörung wie in das Vermächtnis der Tempelritter und so sind wir nach einer Zeit wieder in den Regen getreten um uns auf zu der Liberty Bell zu machen. Wir hatten nicht mehr genug Zeit um sie uns nah anzusehen, aber so konnte ich noch schnell in einen Gift Shop springen um Postkarten zu kaufen.
Zurück an der Schule hatte ich noch Cheerleadingpractice, direkt von dort ging es weiter zur Kirche, denn es war wie jeden Mittwoch Youth Group. Diesmal haben wir Tee getrunken, Donuts gegessen und, wie es bei einer Kirche üblich ist, über Gott und die Welt geredet. Youth Group macht immer Spaß und es ist toll mehr Menschen kennen zu lernen, die Mädchen und Group Leader sind total nett und ich freue mich jeden Mittwoch alle wieder zu sehen auch, wenn es manchmal spät werden kann. So war ich an diesem Abend um 9.30 Uhr Zuhause. Und bin nach einem ereignisreichen Tag müde ins Bett gefallen.
Am Freitag gab es auch so gut wie keine freie Minute. Nach der Schule sind wir zum Post Office gefahren um mein Packet endlich anzugeben. Danach sind wir zu Walmart, da ich noch ein paar Dinge für Washington DC brauchte und als wir wieder zurück waren sind wir Essen gefahren. Leider musste Morgan arbeiten und so waren es nur Kelly, Jay und ich. Trotzdem hatten wir Spaß und haben den Laden, wie immer, ganz schön auf den Kopf gestellt. Kelly war nach Montag die ganze Woche unterwegs und wir anderen hatten unseren eigenen Zeitplan so war es schön, zu hören was die Woche über so los war und was es Neues gibt. Zuhause musste ich dann natürlich noch packen, da wir am Samstag Cookies mit meiner Local Cordinatorin gebacken haben und ich direkt dort übernachte habe, da es am Sonntag ja für Julia und mich auf nach DC ging. Außerdem wollte ich noch für Morgan, Kelly und Jay Adventskalender basteln, die länger als geplant gedauert haben aber um halb eins war ich auch endlich im Bett um am nächsten Morgen wieder früh aufzustehen.
Bevor wir am Samstag zu dem Cookie baking gefahren sind haben wir noch einen schnellen Stopp bei Walmart gemacht, da ich etwas vergessen hatte. Mit einem warmen Kakao von Starbucks ging es dann auf zum Kekse backen. Jeder Austauschschüler sollte seine Lieblingskekse machen. Da ich ja, wie viele wissen und Thanksgiving auch noch einmal bewiesen hat, unglaublich talentiert im Kekse backen bin ist das einzige Rezept was ich kann American Chocolate Chip Cookies. Obwohl diese nicht sehr schwer sind habe ich es mal wieder hinbekommen die Kekse deutlich zu verderben. Anstatt 12 Cookies war nur ein großer, dunkel brauner Keks auf dem Blech der zu allem Überfluss nur ein paar Millimeter und folglich viel zu dünn war. Ein wenig frustriert habe ich mich so mehr an das dekorieren von den Lebkuchenmännern gemacht. Zum Ende des Tages haben wir Wii und ein Brettspiel gespielt. Um 11 Uhr sind Julia und ich ins Bett, was allerdings noch nicht hieß, dass wir auch schlafen. Es gab zu viele Dinge worüber man sich unterhalten konnte und es war toll endlich mal wieder richtig deutsch zu sprechen mit Jemanden in Amerika.

So, endlich habe ich es auch einmal geschafft ein neues Update, was eigentlich vor zwei Wochen kommen sollte hoch zuladen. Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet aber wie gesagt ich war in Washington DC durch mein Austauchprogramm und diese Woche Schule und Cheerleading hat mich ganz schön auf Trapp gehalten. Ich hoffe ich ganz in den nächsten Tag den Post über DC hoch laden!

Bis dahin eine schöne Woche,
eure Hanja :-)


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