Sonntag, 26. Februar 2017

Stürmische Zeiten ...

... So könnte man diese Woche wohl am besten beschreiben, denn Stürme gab es nicht nur im Klassenraum sondern auch mächtig außerhalb.

Am Montag ging es vorerst noch recht gemächlich zu. Natürlich musste ich mal wieder Hausaufgaben erledigen aber das war alles halb so wild und so habe ich erstmal eine ordentliche Skypesession eingelegt. Abends ging es dann zum Bowlen. Auf dem Weg dorthin standen wir allerdings erst einmal 30 Minuten im Stau. Wie gesagt stürmische Zeiten, auch im Straßenverkehr. Diesmal hat meine Regional Cordinatorin Pam das Treffen organisiert, so hatten wir alle noch einmal die Möglichkeit zusammen ein Treffen zu haben. Leider hat sich meine Local Cordinatorin geändert wegen ein paar Unstimmigkeiten mit der Austauschorganisation, so wurden wir mehr oder weniger alle auf verschiedene Local Cordinator aufgeteilt. Beim Bowling habe ich auch zum ersten Mal meine neue Local Cordinatorin Stephanie getroffen, diese schien sehr nett trotzdem bin ich ein wenig traurig, dass wir alle aufgeteilt wurden denn wir hatten immer viel Spaß bei den monatlichen Treffen, so auch wieder beim Bowling. Da ich gleichzeitig auf zwei Bahnen gespielt habe kam es vor, dass ich genau zur selben Zeit bowlen musste so kam uns die Idee doch einfach gleichzeitig mit je einer Hand zu bowlen. Die gelang mir mehr schlecht als recht, aber wir hatten eine menge Spaß. Am Ende habe ich sogar gewonnen!
Dienstag ging es dann mal wieder in die Schule nach diesem langen und erholsamen Wochenende. Natürlich wurden wir direkt wieder mit Hausaufgaben zugeschüttet, ich hätte es mir echt besser überlegen sollen, welche Fächer ich wähle. Auf jeden Fall hieß es nach der Schule mal wieder Sachen packen, allerdings nur für eine Nacht, denn es ging vom PPP aus nach Harrisburg, der Hauptstadt von Pennsylvania. Pam hat Julia und mich nach Harrisburg mitgenommen, während Luca von Elena, einer Angestellten von unserer Organisation Ciee abgeholt wurde. Zum Abendessen gab es Chinesisch und dann haben wir uns knapp zwei Stunden am Pool unterhalten. Eigentlich wollten wir drei schwimmen gehen, aber wir haben so lange mit Elena und Pam über den Verlauf unseres bisherigen Austausches geredet, dass der Pool geschlossen wurde und wir ins Zimmer umsiedeln mussten wo wir noch einmal knapp eine Stunde geredet haben. Danach sind wir auf die Zimmer und haben uns unter uns unterhalten. Es hat richtig gut getan sich mal wieder auf Deutsch zu unterhalten, in echt und nicht nur über Skype. Man vergisst gar, was für lustige Wörter es in der deutschen Sprache gibt, das habe ich richtig zu schätzen gelernt in den paar Monaten wo eigentlich alles Englisch ist. Ich freue mich schon wieder darauf jeden Tag Deutsch zu reden.
Am nächsten Tag gab es wieder einen Sturm, diesmal der Organisation. Denn bei dieser schien es ein wenig drunter und drüber zu gehen bei unserem Harrisburg-Trip. Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir zum Capitol gefahren um dieses zu besichtigen. Bis wir uns alle in dem riesigen Gebäude wieder gefunden haben, hat es ein wenig gedauert. So waren wir bei der Führung mächtig unter Zeitdruck und konnten nur kurz in die ganzen Räumen herein gucken, dazu würde uns aber noch später Zeit bleiben. Bei der Führung hat uns auch Christine, Julias Local Cordinatorin, begleitet.
Nach der kurzen Führung ging es zum Senator von meinem County. So wie die Meisten sicher wissen, gibt es von jedem County in den USA einen Representative und zwei Senatoren für den Staat. Diese sind jedoch auch dem Federal Level und meistens in DC. So ähnlich funktioniert das auch auf dem State Level. Wir durften Senator Ryan Aument treffen, welcher für Julias und mein  County zuständig ist. Dieser war total nett und hat sich richtig Zeit für uns genommen, sich besonders für das deutsche Schulsystem und unser Austauschprogramm das PPP oder CBYX interessiert.
Nach dem Treffen ging es noch einmal durch das Capitol zum Fotos machen. Danach haben wir einen kleinen Snack zum Mittagessen gehabt und im Anschluss haben wir einen kurzen Film über Ingenieurskunst gesehen. Dieser wurde in dem nahegelegenem Science Lab auf einer riesigen I-MAX Leinwand gezeigt und war so nur noch mehr beeindruckend. In der Dokumentation wurde dargestellt welche Barrieren Ingenieure täglich meistern um das Platzproblem in Städten oder die Konstruktion von Brücken in schwer erreichbaren Orten zu lösen. Ich fand das total interessant!
Danach haben wir uns voneinander verabschiedet und Elena hat Julia und mich nach Hause gefahren. Da Kelly Elena im Vorneherein zum Essen eingeladen hatte ist diese noch ein wenig länger geblieben. Ich mochte den Trip total auch, wenn die Organisation manchmal ein wenig ungeklärt war und wir eigentlich nicht so viel getan haben war ich am Mittwochabend fertig.
Donnerstag hat Elena mich in meiner High School besucht, nach einem Treffen mit dem Schulleiter habe ich sie durch die Schule geführt und mit in meine Englisch Klasse genommen. Während sie sich noch mit meiner Guidance Counslerin unterhalten hat musste ich leider schon zum nächsten Block. In diesem gab es mal wieder ein Quiz und da ich total nicht darauf vorbereitet war und einfach weil es Mathe ist, habe ich mal wieder mit einem sauberen D abgeschlossen.
Am Abend musste ich dann überraschender Weise noch einmal beim Cheerleading ran. Unser Team hatte es ja in die Play-Offs geschafft und das zweite Play-Off Spiel hatten wir zu Hause. Es hat wieder total viel Spaß gemacht und mir ist bewusst geworden wie sehr ich Cheerleading in den zwei Wochen vermisst hatte. Nach einem Stunt ging mir schon die Puste aus und da soll nochmal einer sagen Cheerleading sei kein Sport, es scheint ja dann doch irgendwo halbwegs fit gehalten zu haben. Das Game war richtig gut und meine Schule hat von vorne bis hinten überlegen geführt! Das hieß sie waren eine Runde weiter.
So wie schon am Donnerstag war das Wetter am Freitag richtig gut. Und mit gut meine ich 22°Celsius, im Februar! Keine Wolke war am Himmel und ich konnte meine Hausaufgaben gemütlich draußen erledigen. Da habe ich mich doch am Freitag nach der Schule direkt in den Gartenstuhl gesetzt und mit einem Buch die Sonne genossen, das hat sich dann definitiv nicht wie Februar angefühlt und mein Gehirn war auch schon längst im Mai.
Abends hatte ich dann nach fast zwei Wochen wieder Rehearsals, irgendwie sind wir momentan so ein wenig auf einer Durststrecke, denn es geht einfach nicht vorwärts. Wir haben einen so guten Start hingelegt aber es scheint ein wenig die Luft raus zu sein und das bei nur noch 6 Wochen bis zur Aufführung! Man könnte auch sagen es ist Flaute, also ganz und gar kein Wirbelsturm.
Am Samstag hatten wir auch wieder Dance Rehearsals, da ich bei den letzten krank war war es auch hier schon eine gute Weile her, seit ich das letzte mal das Tanzstudio betreten habe. Wir als Brainiacs mussten wieder länger bleiben, da wir noch den Tanz für "Status Quo" einstudieren wollten.
Leider ist das Grün auf dem Bild nicht so zu sehen
Direkt vom Tanzen ging es dann zu Lisas Überraschungsparty, die ihre Host Mum Amy geplant hatte und Luca, Julia und mich als Gäste eingeladen hatte. Am Abend wollten wir Bowlen gehen und danach einen Sleepover machen. Zwischen der Party und mir stand allerdings ein Sturm und der war mal mächtig! Es hatte sich den ganzen Tag schon zugezogen, aber trotzdem war es noch ziemlich warm. Auf einmal wurde der Himmel so richtig grün und total dunkel. Kelly neben mir im Auto wurde ziemlich hibbelig als sie mir erklärte, dass das ein Anzeichen für Tornados war. Die regionalen Radiostationen hatten auch schon mehrere Tornadowarnungen rausgeben, bis dahin hatte aber noch keiner der Wirbelstürme den Boden berührt. Auf einmal fing es an unglaublich windig zu werden und alles was nicht Niet und Nagelfest war machte einen wortwörtlichen Abflug. Die Oberleitungen schwangen nur so von Seite zu Seite und zusammen mit dem Schauer ging es dann richtig los. Keine Minute später fing es an zu hageln und als ich versucht habe Kelly beizubringen, dass wir in Deutschland deutlich schlimmere Hagelstürme gesehen haben wurde diese immer noch nicht ruhiger. Ich hingegen habe immer noch fromm, fröhlich, frei durch die Gegend geguckt und den grünen Himmel bewundert. Nachher habe ich dann erfahren, dass ein Tornado gar nicht so weit entfernt war und alle Zeichen die Kelly so besorgt gemacht haben und über die ich gelacht habe deutlich auf einen Tornado hinweisen. Hätte ich das gewusst wäre ich sicher nicht so munter im Auto gesessen.
Endlich bei Lisa angekommen haben wir noch ein paar Dinge vorbereitet. Lisa war vorher aus dem Haus gelockt worden und wurde dann von uns überrascht. Da Lisa, wie ich, so gerne Unicorns mag hat Amy die ganze Party mit Einhörnern gestaltet. Lisa war total überrascht als wir um die Ecke gesprungen sind und sie überrascht haben. Es gab sogar Unicorn Cupcakes!
Abends sind wir dann, das zweite mal in der Woche, Bowlen gegangen. Ich hatte leider nicht so eine Glücksträhne wie am Montag und so habe ich beide Spiele verloren.
Nach dem bowlen sind wir dann zu der Padoga, also einem dieser chinesischen Häuser, in Reading gefahren. Leider war diese nicht beleuchtet so konnten wir diese nicht so gut sehen. Ich hatte meine Jacke vergessen und es mega windig, das war dann doch ein wenig kalt und so sind wir schnell wieder ins Auto gesprungen.
Nachher haben wir dann einen typisch amerikanischen Sleepover veranstaltet, auch wenn wir alle aus Deutschland sind. Wir haben uns im Wohnzimmer mit Decken und Kissen breit gemacht, High School Musical geguckt und bis in die Nacht geredet. Am nächsten Morgen waren wir alle ein wenig verschlafen, aber das haben wir in Kauf genommen.
Außerdem waren am Sonntag die Oscars, das konnte ich mir doch auf keinen Fall entgehen lassen! Zwar habe ich nicht alles geschaut, schließlich war es Sonntag und ich musste am Montag, leider, in die Schule, aber trotzdem habe ich ein paar Verleihungen und Kleider gesehen.

Wie man sieht war das eine ziemlich stürmische Woche. Es ging von einem Termin zum nächsten und das Wetter hat auch total verrückt gespielt. Ich habe meinen ersten Tornado überlebt auch, wenn ich ihn nicht gesehen habe lasse ich das mal so gelten!

Viele Grüße aus dem stürmischen Pennsylvania,
eure Hanja :-D

P.S.: Ich lade immer noch mehr Fotos in der Galerie hoch als im eigentlichen Post, da dieser sonst so überladen mit Fotos ist!

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